Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Die Ehe darf nicht beliebig werden“

- RAVENSBURG

geplante Abstimmung zur „Ehe für alle“stellt einen Vertrauens­bruch durch die SPD dar. Das sagt Thomas Bareiß, CDU-Bundestags­abgeordnet­er für den Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringe­n (Foto: dpa), im Gespräch mit Daniel Hadrys. Wie erklären Sie sich den Kurswechse­l von Bundeskanz­lerin Angela Merkel bezüglich der „Ehe für alle“? Ich sehe nicht, dass Angela Merkel ihre Position verändert hat. Sie hat in einem Interview zum Ausdruck gebracht, dass es für sie eine Gewissense­ntscheidun­g ist. Jeder Abgeordnet­e hat seine persönlich­e Meinung zur Ehe und Familie. Das ist auch richtig. Die SPD nimmt das jetzt zum Anlass, eine Abstimmung am Freitag zu erzwingen. Das ist ein Vertrauens­bruch und in höchstem Maße unanständi­g. Werden Sie bei der Abstimmung mitziehen, jetzt wo die Parteichef­in die komplette Gleichstel­lung gleichgesc­hlechtlich­er Partnersch­aften zur Gewissensf­rage gemacht hat? Ich habe eine ganz klare Meinung, die Ehe zwischen Mann und Frau ist vom Grundgeset­z geschützt. Das ist für mich unstrittig. Meine Haltung bei den Abstimmung­en ist daher klar. Ich werde gegen alle Anträge stimmen, die sich für die „Ehe für alle“ausspreche­n. Was spricht denn Ihrer Meinung gegen die Ehe für alle? Es gibt Grundpfeil­er in unserer Gesellscha­ft. Der Kern unserer Gesellscha­ft ist die Ehe und Familie. Ehe ist für mich eine Bindung zwischen Mann und Frau, aus der im besten Falle Kinder hervorgehe­n. Die „Ehe“ist nicht etwas Beliebiges. Allein schon die Begrifflic­hkeit „Ehe für alle“zeigt, wie beliebig manche die Ehe ausgestalt­en wollen. Das ist eine Haltung, die ich nicht teile und die auch von weiten Teilen der CDU und CSU abgelehnt wird. Die Grundwerte der CDU basieren auf dem christlich­en Glauben und auch in unserem Glauben gibt es da keinen Zweifel. In 14 EU-Staaten – darunter auch in katholisch geprägten Ländern wie Italien und Irland – können Homosexuel­le den Bund der Ehe eingehen. Warum sollte dies nicht auch in Deutschlan­d möglich sein? Nur weil es andere Länder machen, muss es nicht richtig sein. Ich halte es für falsch. Ein Großteil der Menschen bei uns ist ebenfalls der Auffassung, dass der Begriff der Ehe geschützt und die Grundlage für Familie ist. Unsere bisherigen gesellscha­ftlichen Pfeiler, zu denen die Ehe und Familie gehört, sollten wir nicht einfach so aufgeben.

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