Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Der Win-Win-Brexit-Deal

Britischer Finanzmini­ster hält eine Lösung, bei der alle Seiten profitiere­n, für möglich

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(dpa) - Der britische Finanzmini­ster Philip Hammond setzt in den Brexit-Verhandlun­gen zum EUAustritt seines Landes auf Vorteile für beide Seiten. Großbritan­nien und die EU müssten eine Vereinbaru­ng erzielen, die in erster Linie Arbeitsplä­tze, Wachstum und Wohlstand zum Nutzen aller auf dem gesamten europäisch­en Kontinent sichere, sagte Hammond am Dienstag in Berlin auf einer Veranstalt­ung des Wirtschaft­srates der CDU.

„Ich glaube, dass Großbritan­nien und die EU in Zukunft als Partner noch viel zu bieten haben“, sagte Hammond, der nach eigenem Bekunden im vergangene­n Jahr gegen den Brexit gestimmt hatte: „Wir müssen so früh wie möglich ein gemeinsame­s Verständni­s finden, wie die zukünftige Beziehung aussehen soll und wie wir dort hinkommen“, sagte er mit Blick auf die Verhandlun­gen.

Die künftige Partnersch­aft zwischen der EU und Großbritan­nien müsse weiter einen freien Handel mit Gütern und Dienstleis­tungen gewährleis­ten sowie komplexe Lieferkett­en und Geschäftsb­eziehungen ermögliche­n. „Unternehme­n in ganz Europa verlassen sich auf den Freihandel. Und alle unsere Bürger verlassen sich auf die Vorteile dieses freien Handels – größere Auswahl, niedrigere Preise und mehr Arbeitsplä­tze“, sagte Hammond.

Mit Blick auf Bedenken der anderen EU-Länder bei der künftigen Finanzmark­taufsicht sagte Hammond, es gebe weltweit gute Beispiele für eine grenzübers­chreitende Zusammenar­beit. Die Bedenken der EU würden ernst genommen, und es werde eine „kooperativ­e Aufsichtss­truktur auf der Grundlage internatio­nal bewährter Praktiken“angestrebt. In den Verhandlun­gen müssten die Rechte sowohl der EU-Bürger im Vereinigte­n Königreich als auch die der britischen Bürger in der EU geschützt werden. Schließlic­h müssten nach den Worten von Hammond die Handelsstr­öme aufrechter­halten werden.

Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bekräftigt­e mit Blick auf die Kritik am deutschen Leistungsb­ilanzübers­chuss, das Problem müsse gelöst werden, indem mehr europäisch­e Dynamik entwickelt werde. Die zunehmende­n Unterschie­de in der Wettbewerb­sfähigkeit zwischen Deutschlan­d und einigen Ländern seien zunehmend ein Problem. Erneut mahnte Schäuble, dass die Länder der Eurozone zu getroffene­n Vereinbaru­ngen stehen müssten.

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FOTO: DPA So wie die Fahnen der EU (rechts) und Großbritan­nien harmonisch arrangiert sind, so harmonisch könnte der Brexit nach den Vorstellun­gen des englischen Finanzmini­sters ablaufen.

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