Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Australiens Vize droht Johnny Depp mit Anklage
Der Hollywoodstar soll heimlich seine zwei Hunde eingeschmuggelt haben
(AFP) - Nach dem Wirbel um seinen missglückten Witz über ein Attentat auf US-Präsident Donald Trump hat Hollywoodstar Johnny Depp nun auch mächtig Ärger in Australien. Weil er seine zwei Hunde heimlich einschmuggelte, droht dem Schauspieler dort eine Anklage wegen Meineid. Australiens Vizepremierminister Barnaby Joyce sagte zu den Vorwürfen gegen Depp am Dienstag im australischen Rundfunk: „Es gibt dafür einen Begriff: Es wird Meineid genannt.“
Depp soll seine Yorkshireterrier Pistol und Boo an Bord eines Privatjets im Jahr 2015 heimlich nach Australien gebracht haben, obwohl die Quarantäneauflagen des Landes äußerst strikt sind. Nachdem dies aufflog, war seine damalige Frau Amber Heard mit einer Geldstrafe davongekommen. Depp wird nun aber vorgeworfen, er habe wissentlich das Gesetz gebrochen, indem er die Hunde nach Australien brachte. Medienberichten zufolge soll er einen Angestellten gedrängt haben, den Kopf dafür hinzuhalten.
In dem als „Terrierkrieg“bekannten Fall nahm Vizepremierminister Joyce nun eine extrem harte Haltung ein. „Wir sind ein Inselkontinent und wir nehmen unsere Bio-Sicherheit sehr ernst. Und es spielt keine Rolle, ob jemand denkt, er sei Herr Sowieso aus Hollywood, unsere Gesetze müssen befolgt werden“, sagte Joyce, der dafür bekannt ist, dass er gern Cowboyhüte trägt. Er hatte einst sogar mit der Einschläferung der Hunde gedroht, sollten sie nicht umgehend in die USA zurückgebracht werden.
Premierminister Malcolm Turnbull nahm die Sache etwas leichter und witzelte im Radiosender Triple M: „Ich würde nicht gerne zwischen Johnny und Barnaby geraten ... ein Pirat trifft auf einen Cowboy.“Vielleicht könnten beide einen Film zusammen drehen, fügte er hinzu. Depp wurde durch seine Rolle in der Piratensage „Fluch der Karibik“weltberühmt.
Depp hat bereits riesigen Ärger in den USA, nachdem er vor einer johlenden Menge beim GlastonburyKulturfestival in England mit Blick auf Trump gesagt hatte: „Wann war das letzte Mal, dass ein Schauspieler einen Präsidenten umgebracht hat? (...) Es ist eine Weile her, und vielleicht ist es an der Zeit.“Später entschuldigte Depp sich.