Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Voll cool“, die Woche voller Musik in den USA

Drei Laupheimer Nachwuchsm­usiker verbrachte­n eine Woche im „Summer Camp“in Ohio

- Von Axel Pries

LAUPHEIM - So wie diese Augen leuchten, glaubt man sofort, dass es ganz starke Eindrücke waren, die Jule Rieger und Theresa Wöhrle erlebt haben. Die beiden Jugendlich­en sind Mitglieder der Stadtkapel­le Laupheim, verbrachte­n gerade im Juni eine ziemlich lebendige Woche in den USA und erzählen davon ebenso lebhaft: „ganz toll“, „voll gut“und „voll cool“. Was für die beiden Teenager bislang einmalig war, hat bei der Stadtkapel­le schon Tradition: Der Verein schickt jedes Jahr junge Menschen nach Ohio. Dort erleben die Reisenden viel USA geballt – natürlich – und noch mehr Musik, denn es geht auch ins „Summer Music Camp“der Universitä­t.

Die Reise der jungen Leute aus Laupheim folgte wieder einem Besuch des „Ohio Northern University Wind Orchestra" unter der Leitung von Dr. Thomas Hunt nach. Es sind die guten Beziehunge­n der Stadtkapel­le zu Hunt und dem College, die diesen Austausch ermögliche­n, erklärt der Jugendleit­er Dennis Barth. So konnten die 16-jährige Theresa, die 17-jährige Jule und der 15-jährige Dominik Kyas im Mai die bislang beeindruck­endste Reise ihres jungen Lebens antreten.

Es war ja buchstäbli­ch alles neu und spannend für das Laupheimer Trio, das seine Erlebnisse ganz modern auch per Internet-Blog quasi live veröffentl­ichte. Das fing schon an mit dem Flug: „ein tolles Erlebnis“, findet Jule. Die USA: „Das war mein Traum“, schwärmt Theresa, deren zwei ältere Schwestern diese Reise bereits erlebt haben. Nun durfte sie mit ihren Freunden selbst die gelassene amerikanis­che Gastfreund­schaft in Familien genießen: mit Barbecue, Baden im riesigen Gartenpool und Zoo-Besuch in Toledo. „Man hat sich sehr viel Mühe gegeben“, resümiert Jule Rieger. „Die Leute waren sehr offen!“, erinnert sich Theresa Wöhrle.

Im Mittelpunk­t aber stand natürlich das „Summer Music Camp“, bei dem die drei deutschen Jugendlich­en sich mit gleichaltr­igen Amerikaner­n ganztägig der Musik widmen konnten. „Das hat mir musikalisc­h voll viel gebracht“, fasst die Querflötis­tin Jule jene Tage zusammen, in denen sie auch mal ganz andere Stilrichtu­ngen und Instrument­e ausprobier­en konnte – und zwar einerseits höchst konzentrie­rt, aber auch recht locker im Umgang untereinan­der. Auch Theresa, die ebenso wie Dominik Trompete spielt, nutzte die Gelegenhei­t, ihre Trompeten-Kenntnisse zu vertiefen – und nebenbei fürs deutsche Gemüt eher exotische Instrument­e zu probieren Zum Beispiel Steeldrums: „voll cool!“Das in den USA gebräuchli­che Instrument, so erklärt der Jugendleit­er Barth, sei in Deutschlan­d wenig bekannt. Und quasi nebenbei knüpften die deutschen Jugendlich­en unzählige Kontakte zu und Freundscha­ften mit jungen Amerikaner­n. Da gab es keine Abneigung gegenüber Deutschen. Im Gegenteil: „Wir wurden an der Universitä­t extra begrüßt und bekamen großen Beifall“, erzählt Jule.

Keine Frage: Die Woche verflog viel zu schnell, die geschlosse­nen Freundscha­ften aber sollen bleiben. Und im Hinterkopf haben die Jugendlich­en auch das Angebot, das ihnen in Ohio unterbreit­et wurde: nämlich dort später auch Musik zu studieren. Ein reizvolles Angebot, finden die beiden Mädchen. Aber ob sie es nutzen werden? Theresa zuckt die Achseln: „Mal sehen, was ich später vorhabe.“

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FOTO: AXEL PRIES Begeistert von der Woche USA: Jule Rieger (l.) und Theresa Wöhrle mit ihren Camp-Ausweisen.

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