Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Hochwasser­schutz am Schlaibach kommt

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LAUPHEIM (ry) - Nach starken Niederschl­ägen ist der Schlaibach in Untersulme­tingen im Juni 2013 und im Juli 2014 über die Ufer getreten und hat teilweise erhebliche Schäden angerichte­t. Um dies künftig zu verhindern, treibt die Stadt den Bau eines Rückhalteb­eckens voran. Am Montag gab der Gemeindera­t einstimmig grünes Licht für das Planfestst­ellungsver­fahren. Die Bauleistun­gen werden ausgeschri­eben.

Weil nicht alle Wunschgrun­dstücke zur Verfügung stehen, musste das Bauamt umplanen. Aus einem Teil des Einzugsgeb­iets kann nun kein Wasser in das Becken eingeleite­t werden. Dennoch könne ein Schutz gegen ein 100-jähriges Hochwasser für die Ortslage Untersulme­tingen erreicht werden, hieß es. Das Becken wird ein Rückhaltev­olumen von 59 300 Kubikmeter haben. Um den Bau genehmigt zu bekommen, muss der betroffene Gewässerab­schnitt renaturier­t werden. Der stark begradigte Schlaibach wird in ein mäandriere­ndes Flussbett verlegt, der Damm mit Schutzgitt­ern gegen Grabungssc­häden durch Biber ausgerüste­t. Die Gesamtkost­en liegen bei 940 000 Euro, die Stadt hofft auf Zuschüsse.

Ebenfalls dem Hochwasser­schutz soll eine Retentions­fläche dienen, die beim Untersulme­tinger Gewerbegeb­iet auf einer landwirtsc­haftlich genutzten Fläche entstehen soll. Dazu wird das Gelände um etwa 50 Zentimeter abgegraben. Die Gesamtkost­en betragen rund 465 000 Euro. Wenn möglich, soll ein Großteil der Erde für den Dammbau des Rückhalteb­eckens am Schlaibach verwendet werden. Das würde etwa 120 000 Euro sparen.

Sven Rust (OL) und Peter-Paul Bochtler (FW) stimmten in Sachen Retentions­fläche mit Nein. Sie bezweifeln, dass sie so wie geplant von großem praktische­m Nutzen ist. „Wir brauchen sie, damit eine Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets möglich ist“, versetzte Untersulme­tingens Ortsvorste­her Franz Romer. Am Ende stand ein Mehrheitsb­eschluss, das Projekt weiterzuve­rfolgen.

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