Schwäbische Zeitung (Laupheim)
1,8 Millionen Euro für die Leitstelle
Kreistagsausschuss stimmt einer Modernisierung zu
- Die Integrierte Leitstelle (ILS) Biberach soll für rund 1,8 Millionen Euro modernisiert werden. Diesem Vorschlag der Kreisverwaltung stimmten die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Technik am Dienstag einstimmig zu. Der Kreistag entscheidet am 12. Juli abschließend über die Maßnahme.
In der ILS laufen die Notrufe für Rettungsdienst und Feuerwehr zusammen ein und werden dort von Disponenten nach klar vorgegebenen Strukturen bearbeitet. Die Disponenten sorgen dafür, dass die entsprechenden Einsatzkräfte alarmiert werden. Die Leitstelle Biberach nahm 1976 ihren Betrieb auf. 1999 wurde sie komplett erneuert und im Biberacher DRK-Zentrum untergebracht. Letzte Ertüchtigungsmaßnahmen seien zuletzt vor mehr als zehn Jahren getätigt worden. Deshalb sei es laut Schmid an der Zeit, die Leitstelle zu modernisieren. Es sollen ein neues Kommunikationsmanagementsystem und ein neues Einsatzleitsystem angeschafft werden. „Die Technik ist in die Jahre gekommen, die Anlagen müssen dringend erneuert werden“, sagt Landrat Heiko Schmid. „Die geplanten Anpassungen sind auch vor dem Hintergrund stetig steigender Einsatzzahlen notwendig.“
Von den 1,8 Millionen Euro Gesamtkosten muss der Landkreis voraussichtlich die Hälfte bezahlen. „Die anteiligen Investitionskosten für den Bereich der Feuerwehren sind grundsätzlich förderfähig“, sagte Landrat Heiko Schmid. Ein Förderantrag beim Bezirksbrandmeister werde gestellt, die genaue Förderhöhe sei allerdings noch nicht bekannt.
Auch die Stabs- und Leitstellenarbeit insgesamt müsse modernisiert werden: „Gerade die Unwetterereignisse im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass zum Beispiel moderne Medientechnik benötigt wird“, so Schmid. Das kann Michael Mutschler, Leiter des Rettungsdiensts beim DRK-Kreisverband, bestätigen.
Eine neue Leitstelle soll es vorerst nicht geben, deshalb soll in die bestehende investiert werden: „Der Gesetzgeber gibt uns einige Neuerungen vor, beispielsweise das EUweite Auto-Notrufsystem E-Call“, sagte Mutschler. „Wir brauchen deshalb unbedingt die neue Technik.“ Sollte der Platz im DRK-Zentrum längerfristig nicht mehr ausreichen, gibt es die Möglichkeit, die Leitstelle in der neuen Rettungswache im Gebiet Hauderboschen am künftigen Standort der Sana-Klinik anzusiedeln. Vorerst sei das jedoch nicht geplant, so Mutschler. „Wir sind in der Pflicht“Für Kreisrat Hans Beck (CDU) ist die Investition in die Leitstelle mehr als sinnvoll: „Wir wollen, dass die Sicherheit im Landkreis auf einem hohen Niveau bleibt.“Außerdem habe der Landkreis nach außen signalisiert, dass die Leitstelle eigenständig und in Biberach bleibe: „Dann müssen wir uns auch darum kümmern, dass sie funktioniert.“So sieht das auch Franz Lemli (SPD): „Da sind wir in der Pflicht, die Technik muss auf dem neusten Stand sein.“Für Manfred Lämmle (Freie Wähler Vereinigung) ist die Integrierte Leitstelle eine der wichtigsten Einrichtungen im Landkreis: „Moderne Technik ist dabei natürlich unerlässlich.“