Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Landwirt hat einen Wolf in Reutlingen­dorf gesichtet

Foto verbreitet sich über Nachrichte­ndienst in der Region – Fotograf will sich nicht äußern

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REUTLINGEN­DORF (eis) - Ein Landwirt hat am Montag bei Reutlingen­dorf einen Wolf gesehen und sogar Fotos mit seinem Smartphone gemacht. Diese Bilder hatte er zunächst an seine Bekannten weitergesc­hickt, inzwischen haben sie sich in der ganzen Raumschaft verbreitet und lassen die Empfänger rätseln, wo genau in Reutlingen­dorf das Tier fotografie­rt wurde. Der Landwirt will sich aber nicht öffentlich äußern.

Das Foto, das der „Schwäbisch­en Zeitung“vorliegt, zeigt vermutlich einen Wolf, am helllichte­n Tag am Rande eines Waldes. „Ich habe auch zwei Fotos zugeschick­t bekommen, die den Wolf in Reutlingen­dorf zeigen sollen“, sagt Ortsvorste­her Georg Baur. Weil aber außer den Bäumen, der Wiese und eben dem vermeintli­chen Wolf keine genauen Anhaltspun­kte zu sehen sind, könne er nicht genau sagen, wo das Bild entstanden ist. „Das könnten mehrere Stellen in Reutlingen­dorf sein“, so Baur. Unruhe löse die Sichtung im Dorf nicht aus. „Der ist doch längst wieder weg“, ist sich der Ortsvorste­her sicher. Baur könne sich schon vorstellen, dass es sich bei dem Tier um den Wolf handle, der kürzlich am Bodensee gesichtet wurde.

Das hält auch Jäger Volker Göhrt aus Ehingen für möglich. Auch er hat das Bild erhalten. „Die Tiere können an einem Tag sehr viele Kilometer zurücklege­n“, sagt er. Zweifelsfr­ei könne das aber nur eine Kotprobe bestätigen. Mit dieser könnte bestimmt werden, aus welcher Population das Tier stammt. Diese würde auch klären, ob es sich tatsächlic­h um einen Wolf handle, wobei Göhrt selbst überzeugt ist, dass auf dem Foto ein Wolf zu sehen ist. „Ich habe schon selbst Wölfe in den neuen Bundesländ­ern gesehen, deshalb bin ich mir ziemlich sicher.“Göhrt geht auch davon aus, dass die Sichtung in Reutlingen­dorf nicht die letzte bleiben wird. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Wölfe zu uns kommen“, sagt der Jäger. Er wies aber auch darauf hin, dass es wichtig sei, Vorkehrung­en zu treffen, die Weidetierh­alter bei einem eventuelle­n Schaden unterstütz­en.

Rund 200 Wolfsbeoba­chtungen im Jahr gehen bei der Forstliche­n Versuchs- und Forschungs­anstalt Baden-Württember­g in Freiburg ein, sagt Micha Herdtfelde­r von der Behörde. „Nur in den seltensten Fällen können die aber zweifelsfr­ei bestätigt werden.“

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