Schwäbische Zeitung (Laupheim)
McLaren: Bank mit sauberem Urin
FRANKFURT (dpa) - Gastgeber Russland droht ein Jahr vor der FußballWM ein neuer Dopingskandal ungeahnten Ausmaßes. Der WADA-Sonderermittler Richard McLaren geht nach einem ARD-Bericht sogar davon aus, dass es im russischen Fußball ein separates Doping-Vertuschungssystem gegeben hat. Brisant für Russland: 155 beschlagnahmte Urinproben von russischen Fußballern, auf die er bei seinen Recherchen gestoßen war, werden derzeit untersucht. „Es gab offenbar eine Bank mit sauberem Urin – und diese Bank wurde offenbar für Fußball genutzt“, sagte der Kanadier. „Ein Vertuschungssystem hat es gegeben, aber es muss noch ein anderes im Fußball gegeben haben.“Die FIFA, forderte McLaren, müsse nun einen Sonderermittler einsetzen.
Der Rechtsprofessor hatte im Juli und Dezember 2016 zwei Berichte zu Doping in Russland vorgelegt. Darin schreibt er, dass mehr als 1000 russische Athleten gedopt oder vom systematischen Dopingbetrug mit Hilfe des Staates profitiert haben. Er belegte, dass positive Dopingtests von russischen Athleten bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi ausgetauscht worden sind.