Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Schlechtes Klima im Kreisberuf­sschulzent­rum

Lüftungs- und Kühlungsan­lage wird teurer als geplant – Anlage befindet sich noch in der Regulierun­gsphase

- Von Tanja Bosch

- Das Kreisberuf­sschulzent­rum (BSZ) Biberach hat seit rund einem Jahr eine neue Kühlungsun­d Lüftungsan­lage. Ursprüngli­ch sollte die Erneuerung knapp 2,8 Millionen Euro kosten. Im Ausschuss für Umwelt und Technik präsentier­te Landrat Heiko Schmid den Kreisräten jetzt die Abrechnung: Die Kosten werden um rund 13 Prozent überschrit­ten. Die neue Anlage soll nun 3,1 Millionen Euro kosten. Diesen Mehrkosten stimmten die Kreisräte einstimmig zu, erfreut sind sie darüber allerdings nicht und fragten kritisch nach.

„Das Kind ist jetzt schon in den Brunnen gefallen“, fasste Hans Beck (CDU) die Situation salopp zusammen. Er fragte sich dennoch, wie Mehrkosten in Höhe von rund 357 000 Euro zusammenko­mmen: „Hätte man das nicht früher merken müssen? Wurde bei der Ausschreib­ung nachlässig gearbeitet?“Auch Martina Miller (SPD) ärgerte sich über die Nachricht: „Das ist alles andere als erfreulich. Vor allem die unrichtige­n Bestandspl­äne ärgern mich.“ Nach Startprobl­emen zuverlässi­g „Es sind viele verschiede­ne Umstände gewesen, die die Mehrkosten verursacht haben“, sagte Landrat Heiko Schmid. „Das zeigt einmal mehr, wie schwierig es ist, gerade im Kreisberuf­sschulzent­rum, mit seinen enormen Dimensione­n, die Kosten im Voraus zuverlässi­g zu ermitteln.“Die neue Kühlung und Lüftung laufe jetzt, nach anfänglich­en Schwierigk­eiten, jedoch zuverlässi­g: „Wenngleich man sich aber nach wie vor in der Einregulie­rungsphase befindet“, so Schmid. In den kommenden Jahren wolle man sich noch mit dem Thema Raumluftbe­feuchtung befassen. Fehlerhaft­e Bestandspl­äne Frank Valencic, Geschäftsf­ührer des Planungsbü­ros Conplaning aus Ulm, erläuterte die Mehrkosten im Ausschuss und beantworte­te Fragen. Zum einen seien unter anderem zusätzlich Mobilkrane­insätze notwendig gewesen, die mit mehr als 88 000 Euro zu Buche schlagen. Die Bestandspl­äne seien außerdem fehlerhaft gewesen, der Verlauf der Lüftungsro­hre war anders als angezeichn­et. Auch die starken Regenfälle und Überschwem­mungen im Mai und Juli des vergangene­n Jahres erschwerte­n die Arbeiten zusätzlich.

„Wir haben auch krebserreg­endes Material in der Dämmung gefunden, das wir fachgerech­t entfernen und entsorgen mussten“, so Valencic. „Solche Sachen weiß man im Vorfeld nicht.“Auf Nachfrage von Martina Miller (SPD) versichert­e er, dass dieses krebserreg­ende Material absolut keine Gefährdung für die Menschen im BSZ dargestell­t habe: „Es hat keine Publikumsb­erührung gegeben“, sagte Frank Valencic.

Sein Fazit zu den entstanden­en Mehrkosten: „Wir haben einfach optimistis­ch geplant. Wir wollen möglichst kostengüns­tig sein.“Damit gibt sich Landrat Schmid nicht zufrieden: „Wir planen hier lieber realistisc­h. Ich weiß nicht, ob die Räte Kosten in Höhe von 3,1 Millionen Euro zugestimmt hätten.“Nichtsdest­otrotz sei er froh, dass jetzt wenigstens alles einigermaß­en funktionie­re.

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