Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mit Nagelsmanns Hilfe gewinnen
Tennis, Oberliga: TC Bad Schussenried empfängt TC Ehingen zum Spitzenspiel
- Die TennisHerren des TC Bad Schussenried wollen in die Württembergliga aufsteigen. Dazu muss die Mannschaft von Spielertrainer Bernd Elshoff am Sonntag in der Oberliga gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer TC Ehingen gewinnen. Das Spiel beginnt um 10 Uhr auf der Anlage des TCS an der Friedrich-Jahn-Straße.
Nach dem Aufstieg aus der Verbandsliga in die Oberliga sind die Ambitionen in Bad Schussenried nicht kleiner geworden. Ganz klar wurde das Ziel Aufstieg in die Württembergliga formuliert, auch wenn es Bernd Elshoff so ausdrückt: „Wir würden uns nicht dagegen wehren, erneut aufzusteigen.“Insofern war nach dem klaren 7:2-Auftaktsieg gegen Oberstenfeld am ersten von insgesamt sieben Spieltagen die erste Hürde genommen. Doch gleich danach der Rückschlag: eine so nicht einkalkulierte 3:6-Niederlage in Kirchheim. „Wir haben einfach nicht zu unserem Spiel gefunden und möglicherweise das Match auch zu leicht genommen“, versucht Elshoff die Pleite unter der Teck zu erklären. Sechs Wochen hatte das Team dann auch Zeit, diese Niederlage zu verdauen und in Rottweil – obwohl höher eingeschätzt als Kirchheim – den Spieß umzudrehen. Und das gelang: Der TC Bad Schussenried kehrte mit einem 6:3-Erfolg aus dem Schwarzwald zurück und erhielt sich so alle Chancen auf den Meistertitel in der Oberliga. Meister muss die Mannschaft werden, um das Ziel erneuter Aufstieg zu erreichen.
An Unterstützung mangelt es den Spielern nicht, auch wenn ein Spiel bis zu sechs Stunden dauern kann. „Wir haben so 150 bis 200 Zuschauer bei unseren Heimspielen und die bleiben auch meist vom ersten bis zum letzten Ballwechsel“, sagt Bernd Elshoff. Zum Vergleich: Vergangene Woche in Rottweil wären es gerade mal 20 Fans gewesen, die sich auf der dortigen Anlage verloren hätten. Harmonie ist der Schlüssel Elshoff, der ebenso wie Kollege David Gaissert schon höherklassig gespielt hat, kennt die meisten Spieler und kann so auch den Gegner aus Ehingen ganz gut einschätzen. „Das wird ein 50-zu-50-Spiel, vielleicht mit leichten Vorteilen für uns an Position drei und vier sowie in den Doppeln“, sagt Elshoff, der selbst an drei spielt und mit 35 Jahren der mit Abstand älteste Spieler der Schussenrieder ist. Der Rest der Mannschaft bewegt sich in den Zwanzigern. Die große Ausnahme ist Michael Walser. Der erst 15Jährige steht aber dennoch seinen Mann im Team und sorgt auch immer wieder für wichtige Punkte, wie zuletzt auch in Rottweil. „Das ganze Team profitiert von dieser außergewöhnlichen Zusammensetzung“, ist Elshoff überzeugt, der jeweils am Freitagabend zum Training bittet. Zudem werde mit der Mannschaft am Samstag vor dem Spiel noch ein leichtes Training durchgeführt, die Stärken und Schwächen der jeweiligen Gegner analysiert und die Taktik festgelegt.
Und Elshoff wird vor dem Spiel gegen Ehingen auf einen alten Kumpel zurückgreifen, der als Motivationshilfe dienen soll. Per Videobotschaft wird Julian Nagelsmann, Fußballtrainer der TSG Hoffenheim, ein paar aufmunternde Worte an das Team des TCS richten. „Julian ist ein Studienkollege und guter Freund von mir“, sagt Elshoff, „und er hat sportlich-mental sehr viel zu bieten.“Mit dieser Einstimmung sollte mit dem Sieg gegen Ehingen nichts mehr schiefgehen.
Danach müssen die Schussenrieder noch dreimal antreten. In die Partien in Fellbach und gegen Bietigheim zu Hause gehen die Oberschwaben als Favorit. Am letzten Spieltag muss das Team beim TC Herrenberg ran. „Wir haben nur noch Spiele gegen die in der Tabelle hinten stehenden Vereine“, sagt Elshoff und setzt dabei auf Sieg – was den Druck, gegen Ehingen zu gewinnen aber nicht geringer macht.