Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Im früheren Schulhaus in Bußmannshausen kommen Asylbewerber unter
Schwendier Gemeinderat stimmt der Umnutzung des Obergeschosses zu
SCHWENDI - Bei einer Enthaltung (Nikolaus Stork) hat der Schwendier Gemeinderat die Umnutzung des Obergeschosses im ehemaligen Bußmannshauser Schulgebäude für die Unterbringung von Asylbewerbern gebilligt. Drei größere Schlafräume entstehen im Obergeschoss, zusätzlich werden weitere Sanitäranlagen eingebaut.
„Ich sehe keine Kostenangabe in der Sitzungsunterlage. Was kostet der Umbau?“, wandte sich Eckbert Braunger an die Verwaltung. Zuerst müsse die Genehmigung für die Nutzungsänderung erteilt werden, „dann schauen wir, welcher Kostenrahmen möglich ist“, erläuterte Bürgermeister Günther Karremann. „Keiner hat sich gekümmert“So weit, so gut. Hinsichtlich der Unterbringung einer Flüchtlingsfamilie in einer von der Gemeinde gekauften Doppelhaushälfte in Großschafhausen hatte Eckbert Braunger jedoch ebenfalls noch eine Anmerkung. Der Familienvater müsse jede Woche vier Mal mit dem Bus von Großschafhausen nach Biberach fahren. „Die Familie wollte eigentlich in Biberach bleiben“, zeigte Braunger Unverständnis, dass sie trotzdem wegziehen musste. Und dann legte er nach: „Keiner, weder das Landratsamt noch die Gemeinde, hat sich um die Familie gekümmert, als sie nach Großschafhausen kam.“ „Zuweisungen sind vorgegeben“Bürgermeister Karremann erinnerte daran, dass es sich bei diesem Thema um Welt-, Land- und Kreispolitik handele. „Ob Sie es mögen oder nicht: Die Personen sind in Deutschland vorhanden und sie werden auf die Gemeinden zugewiesen. Und ich muss sie unterbringen“, sagte Karremann. Die Gemeinde Schwendi bitte nicht um Zuweisungen, „ich bekomme sie vorgegeben“. Dies sei keine einfache Situation, „auch für uns nicht“. In Großschafhausen habe man das Gebäude hergerichtet und dann geholfen beim Einräumen. „Ich erwarte auch, dass die Familie das Gebäude selber betreten kann“, verwahrte sich Karremann gegen den Vorwurf mangelnder Unterstützung durch die Gemeinde.