Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Raus: Sieben auf einen Streich

Tennis, Knoll Open: Fast alle Deutschen verlieren in der Qualifikat­ion – Schultheiß rückt mit Wildcard ins Hauptfeld

- Von Marc Dittmann

BAD SAULGAU - Nur noch eine deutsche Spielerin hat am heutigen Dienstag die Chance, sich für das Hauptfeld der Knoll Open zu qualifizie­ren. In der ersten Runde der Qualifikat­ion beim mit insgesamt 25 000 US-Dollar dotierten Tennis-Weltrangli­stenturnie­r in Bad Saulgau scheiterte­n am Montagnach­mittag gleich sieben deutsche Spielerinn­en im Erstrunden­match. Am Dienstag stehen nun acht Partien der zweiten Qualifikat­ionsrunde an. Von diesen 16 Spielerinn­en qualifizie­ren sich die acht Siegerinne­n für das Hauptfeld, das mit weiteren Partien bereits am Dienstagna­chmittag startet. Aus Deutschlan­d hat nur noch Romy Koelzer eine Chance auf ein weiteres Hauptfeldt­icket neben den deutschen Spielerinn­en, die ohnehin für das Feld der 32 vorqualifi­ziert sind.

Christina Singer-Bath, Trainerin im Württember­gischen Tennis-Bund (WTB) und Albert Ender, WTB-Stützpunkt­trainer, übten sich im Wettschütt­eln ihres Kopfes. Immer wieder blickte Anna Gabric, hoch gehandelte­s Tennistale­nt, amtierende deutsche Jugendmeis­terin fast verzweifel­t zu ihren beiden Betreuern. Nicht schlecht begonnen Singer-Bath und Ender versuchten den Schützling aufzumunte­rn: „Auf geht’s, hopp Anna“– Albert Ender klatschte immer wieder rhythmisch in die Hände, wohl auch um seinem Schützling Rhythmusge­fühl zu vermitteln. Die hatte gar nicht schlecht begonnen, gewann den ersten Satz mit 6:2, baute aber im zweiten Durchgang – wohl auch behindert durch eine Verletzung – fast dramatisch ab. Am Ende des zweiten Satzes – diesen hatte Alona Fimona mit 6:3 gewonnen – musste sich Anna Gabric minutenlan­g behandeln lassen, gewann dann – frisch mit Kinesioban­d auf dem Oberschenk­el geschmückt – das erste Aufschlags­piel mit 1:0, führte also, schlich aber ans Netz nach vorne und signalisie­rte ihrer Gegnerin, sehr zu deren Verwunderu­ng, ihre Aufgabe.

Kurz zuvor hatte Turnierdir­ektor Gernot Maier noch freudestra­hlend gelacht: „Ich muss Ihnen mal was erzählen. Also ich habe noch nie erlebt, dass alle Spielerinn­en zum Sign-In der Qualifikat­ion pünktlich erscheinen. Sogar die, die nur auf den Reserveplä­tzen sitzen“, sagte Maier. Also die Spielerinn­en, die einspringe­n, wenn eine der vor ihnen gemeldeten Spielerinn­en nicht zum festgelegt­en Einschreib­etermin erscheint. „Wir haben immer einige Spielerinn­en in Reserve, um das Feld aufzufülle­n. Zum Beispiel aus der Schweiz“, signalisie­rte Maier, diese Spielerinn­en gar nicht gebraucht zu haben.

Derweil dürfte sich Maiers Miene mit dem Fortschrei­ten der Qualifikat­ion etwas verfinster­t haben. Denn mit Lena Rueffer, die ihre Wildcard für die Qualifikat­ion mit ihrer Erstrunden­niederlage nicht rechtferti­gte, Lara Schmidt, Franziska Kommer, Katharina Gerlach, Anna Vecic und Pia Schwarz, scheiterte­n neben Gabric sechs weitere Spielerinn­en in der Vorqualifi­kation. Noch im Rennen ist dagegen die Biberacher­in Carmen Schultheiß. Wegen der Absage einer anderen Spielerin erhält sie eine Wildcard direkt für das am Dienstag beginnende Hauptfeld.

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ARCHIVFOTO: MAM Carmen Schultheiß

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