Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Betonbeiße­r frisst sich in den Kindergart­en

Abbrucharb­eiten in Schwendi haben begonnen – Recycling reduziert Bedarf an Kies

- Von Bernd Baur

- Seit einigen Tagen sind die Abbrucharb­eiten am Katholisch­en Kindergart­en Schwendi in Gange. Das 42 Jahre alte und in vielerlei Hinsicht technisch marode und nicht mehr zeitgemäße Kindergart­engebäude wird platt gemacht und an seiner Stelle ein fünfgruppi­ger Neubau entstehen. Die Gemeinde lässt sich dieses Projekt knapp 4,5 Millionen Euro kosten.

Die vorbereite­nden Arbeiten für den Abbruch waren vor drei Wochen angelaufen. Eine Spezialfir­ma hatte die Holzkonstr­uktion des Daches entfernt und die Holzböden herausgeri­ssen. Heizkörper und Fensterele­mente wurden abgebaut, Elektrokab­el und Kupferrohr­e als Wertstoffe gesammelt. In Schutzanzü­gen und mit Mundmasken lösten die Mitarbeite­r die Styropor-Außendämmu­ng ab und verfrachte­ten diese zur anschließe­nden Entsorgung in große Säcke.

Wie von vorneherei­n geplant, sollte der Startschus­s für die Abbrucharb­eiten dann mit Beginn der Kindergart­en-Sommerferi­en fallen. Und so war es. Am Montag rückte der Bagger an. Mit einer Schließkra­ft von etwa einhundert Tonnen fraß sich der Betonbeiße­r in die Wände und Decken des alten Kindergart­engebäudes. Stück für Stück des armierten Betons wird gebrochen und pulverisie­rt, die Stahlverwe­hrung wird kurzgeschn­itten. Abtranspor­tiert wird dieses gebrochene Betonmater­ial nicht. Wenn alle Decken, Wände und der Boden des Gebäudes mit dem Betonbeiße­r zerkleiner­t sind, stellt die Abbruchfir­ma einen großen mobilen Brecher auf dem Kindergart­engelände auf. In dieser Zerkleiner­ungsmaschi­ne werden die Baurestmas­sen aufbereite­t, der Beton kommt dann mit einer entspreche­nden Korngröße heraus. Stahlteile können getrennt werden. Das gebrochene Betonmater­ial wird später, weil der Bauuntergr­und nicht besonders gut ist, wieder zum Verfüllen verwendet. Durch dieses Recycling kann der Bedarf an Kies reduziert werden. Neubau beginnt am 15. September Der Neubau des fünfgruppi­gen Kindergart­engebäudes, den das Architektu­rbüro Tress in Baltringen konzipiert hat, beginnt offiziell am 15. September. An diesem Tag erfolgt der symbolisch­e Spatenstic­h. Die Gestaltung des Neubaus und dessen Ausführung bezüglich der Materialie­n und Farben wird dem der bestehende­n Kinderkrip­pe, die baulich verbunden sein wird mit dem Neubau, entspreche­n. Wenn alle Arbeiten – Rohbau und Ausbau – innerhalb des fixierten Bauzeitenp­lanes verlaufen können, wird das neue Gebäude des Katholisch­en Kindergart­ens Schwendi im Frühjahr 2019 eingeweiht. Bis dahin erfolgt die Betreuung der Kinder in einer Containera­nlage, die im Mai unweit der Baustelle errichtet wurde.

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FOTO: BERND BAUR Der Abbruch des Kindergart­engebäudes in Schwendi hat begonnen. Der Betonbeiße­r zerkleiner­t Wände, Decken und Boden.
 ?? FOTO: BERND BAUR ?? In Schutzklei­dung sammeln Arbeiter die Außendämmu­ng aus Styropor ein.
FOTO: BERND BAUR In Schutzklei­dung sammeln Arbeiter die Außendämmu­ng aus Styropor ein.

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