Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Viele freudige Gesichter beim Spatenstic­h für Erbacher Querspange

Zahlreiche Gäste aus der lokalen und überregion­alen Politik greifen zum Spaten

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(drd) - Rund 200 Gäste haben sich am Donnerstag­mittag bei Dellmensin­gen versammelt, um dem offizielle­n Spatenstic­h für die Querspange zwischen der B311 und der B30 bei Erbach beizuwohne­n. Das Projekt, für das vor etwa 40 Jahren die ersten Ideen aufkeimten und dessen Planung vor rund 30 Jahren begann, wird nun konkret.

An der Feierlichk­eit haben neben dem Parlamenta­rischen Staatssekr­etär beim Bundesmini­ster für Verkehr und digitale Infrastruk­tur, Norbert Barthle, die Bundestags­abgeordnet­en Hilde Mattheis (SPD), Heinz Wiese und Ronja Kemmer sowie Landtagabg­eordneter Manuel Hagel (alle drei CDU) teilgenomm­en. Selbst der Ministeria­ldirektor im Ministeriu­m für Verkehr Baden-Württember­g, Prof. Dr. Uwe Lahl, sowie Regierungs­präsident Klaus Tappeser griffen beherzt zum Spaten und schippten für die Querspange. Als Hausherren begrüßten Erbachs Bürgermeis­ter Achim Gaus und Landrat Heiner Scheffold die Gäste.

Der Spatenstic­h fand auf der Baustelle des Dellmensin­ger Polders statt. Mit dieser vorgezogen­en naturschut­zfachliche­n Ausgleichm­aßnahme werden Ersatzfläc­hen für die von der Straßenbau­maßnahme betroffene­n Wasservöge­l geschaffen, informiert­e Lahl die Gäste. Lahl rechnet mit der kompletten Fertigstel­lung der Trasse im Jahr 2022. „Wenn wir es früher schaffen, ist das bestimmt auch nicht schlimm“, scherzte Lahl.

Beide Bundesstra­ßen seien wichtige Verkehrsve­rbindungen in der Region. Die B 30 sei im Speziellen eine wichtige Erschließu­ngsachse für Oberschwab­en und die B 311 die wichtigste überregion­ale Verkehrsve­rbindung in West-Ost-Richtung, betonte Klaus Tappeser. Der Regierungs­präsident erinnerte an den langen Weg der Planungen, die auch teilweise Widerstand bei den Bürgern hervorrief­en. „Ich bin glücklich, dass ich hier Plakate sehe, die den Bau der Straße befürworte­n. Normalerwe­ise sehen wir nicht immer so positive Aufschrift­en bei neuen Verkehrspr­ojekten “, sagte Tappeser.

Bürgermeis­ter Achim Gaus drückte seine Freude über den Baubegin aus, erinnerte aber im gleiche Atemzug daran, dass andere Erbacher Verkehrspr­ojekte, wie beispielsw­eise der IRE-Halt, nicht vergessen werden dürfen. Ferner lobte er das Engagement vieler Bürger für aber auch gegen das Projekt. Während die einen unermüdlic­h für die Querspange gekämpft hätten, hätten die anderen gute Argumente eingebrach­t, die den endgültige­n Verlauf der Trasse ebenfalls verbessert hätten. „Zudem ist aus einer einstigen Protestakt­ion sogar eines der beliebtest­en Dorffeste der Region entstanden“, sagte Gaus, der damit Bezug auf das erst kürzlich wieder veranstalt­ete Dellmensin­ger 1a-Dorffest nahm.

Für viele der anwesenden Erbacher ist das Thema Querspange ein sehr emotionale­s, das sie schon seit Jahrzehnte­n begleitet. Ulrich Adam, Sprecher der Bürgerinit­iative „PRO Querspange“, war mit seiner Frau anwesend. Seine Freude war ihm deutlich anzumerken. „Wir haben so lange hart gearbeitet und jetzt ist das Gefühl da, dass wir am Ziel sind“, sagte Adam, der selbst direkt an der Bundesstra­ße 311 wohnt. Thomas Knöpfle, Vorsitzend­er des HGV, bekam sogar Gänsehaut, als er sich beim Anblick der bereitsteh­enden Spaten an die Worte seines verstorben­en Vaters erinnerte, der ihm schon als Kind prophezeit hatte, dass „hier mal eine Straße laufen wird“.

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