Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Millionen-Plus statt Fehlbetrag
Steuereinnahmen bescheren Schemmerhofen deutliche Mehreinnahmen
- Die positive Entwicklung hatte sich abgezeichnet. Am Montagabend konnte die Schemmerhofer Kämmerin Gertrud MüllerMissel das Ergebnis dann schwarz auf weiß vorlegen: Schemmerhofen kann das Finanzjahr 2016 ohne neue Kredite abschließen und hat sogar deutlich mehr Einnahmen erzielt als geplant. Bürgermeister Mario Glaser zeigte sich sichtlich stolz: „Trotz großer Investitionen ist es uns gelungen, ohne Neuverschuldung auszukommen“, erklärte er in der Gemeinderatssitzung.
Ursprünglich war die Gemeinde von einem Fehlbetrag für 2016 in Höhe von 681 000 Euro ausgegangen und hatte Kredite in Höhe von fünf Millionen Euro beantragt. Dank sprudelnder Steuereinnahmen und geringerer Ausgaben hat sich das Blatt allerdings gewendet: Schemmerhofen hat ein deutliches Plus erzielt, mit einem Jahresergebnis von rund 1,4 Millionen Euro. Josef Bosshart und andere Gemeinderäte gratulierten und und lobten die Verwaltung „für ihre Weitsicht“.
Vor allem die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sind 2016 deutlich höher ausgefallen als in den Jahren zuvor: „In den zurückliegenden Jahren stagnierten die Einnahmen bei rund 1,8 Millionen. 2016 liegt der Ertrag nun bei rund 2,7 Millionen Euro“, gibt Kämmerin Müller-Missel im Jahresabschluss bekannt. Bürgermeister Glaser wies darauf hin, dass Schemmerhofen besonders von der guten Konjunktur in der Region profitiere. „Letztlich stecken dahinter Maßnahmen, die wir nur zum Teil selbst beeinflussen können.“Im Hinblick auf das geplante Industriegebiet im Rißtal sagte Glaser, die Region müsse sich auch in Zukunft ihren Wohlstand erhalten und die Infrastruktur dafür zur Verfügung stellen.
Allerdings gibt es vor allem einen Posten im Haushalt, der 2016 deutlich gewachsen ist: die Personalkosten. Statt geplanten 3,9 Millionen, stehen am Jahresende nun rund 4,1 Millionen Euro. Und die Gemeinde geht von weiter steigenden Kosten aus. „Vor allem der Kindergarten schlägt bei uns ordentlich zu Buche“, betonte Glaser. Doch das Geld sei sinnvoll investiert und die Mehrkosten seien vor allem das Resultat der gestiegenen Tarife für Erzieher. Geringere Ausgaben Hinter den geringeren Ausgaben stecken vor allem die Kostenverschiebungen beim Neu- und Umbau der Mühlbachschule. Glaser betonte, dass die Gemeinde im Umkehrschluss auch noch Kostenverschiebungen der vorherigen Jahre im Haushalt berücksichtigt habe.
Im Hinblick auf anstehende Investitionen wies Glaser auch auf einen möglichen Ausbau des Weetwegs hin, der östlichen Zufahrtsstraße zum Gewerbegebiet. Der Wunsch sei von den Unternehmen geäußert worden und soll 2018 auf die Agenda kommen.