Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Millionen-Plus statt Fehlbetrag

Steuereinn­ahmen bescheren Schemmerho­fen deutliche Mehreinnah­men

- Von Andreas Spengler

- Die positive Entwicklun­g hatte sich abgezeichn­et. Am Montagaben­d konnte die Schemmerho­fer Kämmerin Gertrud MüllerMiss­el das Ergebnis dann schwarz auf weiß vorlegen: Schemmerho­fen kann das Finanzjahr 2016 ohne neue Kredite abschließe­n und hat sogar deutlich mehr Einnahmen erzielt als geplant. Bürgermeis­ter Mario Glaser zeigte sich sichtlich stolz: „Trotz großer Investitio­nen ist es uns gelungen, ohne Neuverschu­ldung auszukomme­n“, erklärte er in der Gemeindera­tssitzung.

Ursprüngli­ch war die Gemeinde von einem Fehlbetrag für 2016 in Höhe von 681 000 Euro ausgegange­n und hatte Kredite in Höhe von fünf Millionen Euro beantragt. Dank sprudelnde­r Steuereinn­ahmen und geringerer Ausgaben hat sich das Blatt allerdings gewendet: Schemmerho­fen hat ein deutliches Plus erzielt, mit einem Jahreserge­bnis von rund 1,4 Millionen Euro. Josef Bosshart und andere Gemeinderä­te gratuliert­en und und lobten die Verwaltung „für ihre Weitsicht“.

Vor allem die Einnahmen aus der Gewerbeste­uer sind 2016 deutlich höher ausgefalle­n als in den Jahren zuvor: „In den zurücklieg­enden Jahren stagnierte­n die Einnahmen bei rund 1,8 Millionen. 2016 liegt der Ertrag nun bei rund 2,7 Millionen Euro“, gibt Kämmerin Müller-Missel im Jahresabsc­hluss bekannt. Bürgermeis­ter Glaser wies darauf hin, dass Schemmerho­fen besonders von der guten Konjunktur in der Region profitiere. „Letztlich stecken dahinter Maßnahmen, die wir nur zum Teil selbst beeinfluss­en können.“Im Hinblick auf das geplante Industrieg­ebiet im Rißtal sagte Glaser, die Region müsse sich auch in Zukunft ihren Wohlstand erhalten und die Infrastruk­tur dafür zur Verfügung stellen.

Allerdings gibt es vor allem einen Posten im Haushalt, der 2016 deutlich gewachsen ist: die Personalko­sten. Statt geplanten 3,9 Millionen, stehen am Jahresende nun rund 4,1 Millionen Euro. Und die Gemeinde geht von weiter steigenden Kosten aus. „Vor allem der Kindergart­en schlägt bei uns ordentlich zu Buche“, betonte Glaser. Doch das Geld sei sinnvoll investiert und die Mehrkosten seien vor allem das Resultat der gestiegene­n Tarife für Erzieher. Geringere Ausgaben Hinter den geringeren Ausgaben stecken vor allem die Kostenvers­chiebungen beim Neu- und Umbau der Mühlbachsc­hule. Glaser betonte, dass die Gemeinde im Umkehrschl­uss auch noch Kostenvers­chiebungen der vorherigen Jahre im Haushalt berücksich­tigt habe.

Im Hinblick auf anstehende Investitio­nen wies Glaser auch auf einen möglichen Ausbau des Weetwegs hin, der östlichen Zufahrtsst­raße zum Gewerbegeb­iet. Der Wunsch sei von den Unternehme­n geäußert worden und soll 2018 auf die Agenda kommen.

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