Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Dach der Eissporthalle ist marode
Feuchtigkeit führte dazu, dass einige Stellen der Konstruktion faulen Um Schlimmeres zu verhindern, werden Stützbalken eingebaut
- Das Dach des Neu-Ulmer Eisstadions ist marode. Dies ist am Freitag bekannt geworden. Um das Dach dennoch zusätzlich abzustützen, werden in den kommenden Wochen Stahlstützen im Innenbereich eingezogen, teilt die Stadt mit.
Wie Gerhard Semler, Geschäftsführer der Donaubad-GmbH, erklärt, habe es nach dem Unglück in der Eissporthalle in Bad Reichenhall vor elf Jahren mit 15 Toten bundesweit die Anordnung gegeben, die Dächer prüfen und gegebenenfalls zu sichern. Bayern und Baden-Württemberg seien der Aufforderung nachgekommen: „Wir haben daraufhin die einzelnen Leimbinder einhausen lassen.“Sprich: Die zusammengeleimten Hölzer, auf denen das Gewicht des Daches lastet, wurden speziell verschalt, damit keine Feuchtigkeit von außen eindringt. Die Krux: Marode wurden die Stellen trotzdem – weil die Nässe durch Kondenswasser von innen kam. Pfusch am Bau? Dazu kann Semler noch nichts sagen. „Ob das ganze fachgerecht konstruiert wurde, müssen die Untersuchungen zeigen.“Wichtig sei jetzt erst einmal: „Im Moment geht von dem Dach keine Gefahr aus.“Entsprechende Stützen sorgen momentan für Sicherheit.
Jährlich wird die 1988/1989 erbaute Eissporthalle auf Herz und Nieren geprüft. Dabei fanden Ingenieure heraus, dass die unteren Leimbinder des Dachtragwerks zu faulen beginnen. „Wenn sich jetzt herausstellt, dass zwei oder drei weitere Leimbinder ebenso befallen sind, dann ist das der schlimmste Fall. Dann muss man das Dach komplett neu machen“, sagt Semler.
Daher würden Spezialisten nun Ultraschall- und Radarmessungen anstellen, um das genaue Ausmaß der Schäden festzustellen. „Es kann sein, dass schon kleinste Haarnadelrisse im Holz sind.“Dringe dort Wasser ein, das dann im Winter gefriert, könnte die Konstruktion zusammenstürzen.
Die Untersuchungen in der Halle dauern bis in den September hinein an. Untersuchungen werden noch bis September andauern, ehe dann Mitte oder Ende des Monats eine Entscheidung getroffen wird, so Semler. Immer im Blick hat er den 1. Oktober. Dann nämlich würde die Saison in der Eissporthalle beginnen – für die Öffentlichkeit und für vier Eishockey- und Eiskunstlaufvereine: den VfE Ulm/Neu-Ulm, die DonauHuskies, die Powerflames und den EvU Ulm/Neu-Ulm. Die Stützen sind laut Semler so verbaut, dass die Sportler ihre Saison beginnen könnten. „Ich gehe auch davon aus, dass der Betrieb starten kann“, jedoch nur wenn tatsächlich Sicherheit gewährleistet werden könne. Ist das nicht der Fall, „müsste die Eissporthalle geschlossen werden“. Doch nun müsse erst einmal das Ergebnis der Untersuchung abgewartet werden.