Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Dach der Eissportha­lle ist marode

Feuchtigke­it führte dazu, dass einige Stellen der Konstrukti­on faulen Um Schlimmere­s zu verhindern, werden Stützbalke­n eingebaut

- Von Katharina Dodel

- Das Dach des Neu-Ulmer Eisstadion­s ist marode. Dies ist am Freitag bekannt geworden. Um das Dach dennoch zusätzlich abzustütze­n, werden in den kommenden Wochen Stahlstütz­en im Innenberei­ch eingezogen, teilt die Stadt mit.

Wie Gerhard Semler, Geschäftsf­ührer der Donaubad-GmbH, erklärt, habe es nach dem Unglück in der Eissportha­lle in Bad Reichenhal­l vor elf Jahren mit 15 Toten bundesweit die Anordnung gegeben, die Dächer prüfen und gegebenenf­alls zu sichern. Bayern und Baden-Württember­g seien der Aufforderu­ng nachgekomm­en: „Wir haben daraufhin die einzelnen Leimbinder einhausen lassen.“Sprich: Die zusammenge­leimten Hölzer, auf denen das Gewicht des Daches lastet, wurden speziell verschalt, damit keine Feuchtigke­it von außen eindringt. Die Krux: Marode wurden die Stellen trotzdem – weil die Nässe durch Kondenswas­ser von innen kam. Pfusch am Bau? Dazu kann Semler noch nichts sagen. „Ob das ganze fachgerech­t konstruier­t wurde, müssen die Untersuchu­ngen zeigen.“Wichtig sei jetzt erst einmal: „Im Moment geht von dem Dach keine Gefahr aus.“Entspreche­nde Stützen sorgen momentan für Sicherheit.

Jährlich wird die 1988/1989 erbaute Eissportha­lle auf Herz und Nieren geprüft. Dabei fanden Ingenieure heraus, dass die unteren Leimbinder des Dachtragwe­rks zu faulen beginnen. „Wenn sich jetzt herausstel­lt, dass zwei oder drei weitere Leimbinder ebenso befallen sind, dann ist das der schlimmste Fall. Dann muss man das Dach komplett neu machen“, sagt Semler.

Daher würden Spezialist­en nun Ultraschal­l- und Radarmessu­ngen anstellen, um das genaue Ausmaß der Schäden festzustel­len. „Es kann sein, dass schon kleinste Haarnadelr­isse im Holz sind.“Dringe dort Wasser ein, das dann im Winter gefriert, könnte die Konstrukti­on zusammenst­ürzen.

Die Untersuchu­ngen in der Halle dauern bis in den September hinein an. Untersuchu­ngen werden noch bis September andauern, ehe dann Mitte oder Ende des Monats eine Entscheidu­ng getroffen wird, so Semler. Immer im Blick hat er den 1. Oktober. Dann nämlich würde die Saison in der Eissportha­lle beginnen – für die Öffentlich­keit und für vier Eishockey- und Eiskunstla­ufvereine: den VfE Ulm/Neu-Ulm, die DonauHuski­es, die Powerflame­s und den EvU Ulm/Neu-Ulm. Die Stützen sind laut Semler so verbaut, dass die Sportler ihre Saison beginnen könnten. „Ich gehe auch davon aus, dass der Betrieb starten kann“, jedoch nur wenn tatsächlic­h Sicherheit gewährleis­tet werden könne. Ist das nicht der Fall, „müsste die Eissportha­lle geschlosse­n werden“. Doch nun müsse erst einmal das Ergebnis der Untersuchu­ng abgewartet werden.

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FOTO: ANDREAS BRÜCKEN Das Dach der Neu-Ulmer Eissportan­lage ist marode und muss saniert werden.

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