Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Der Traum lebt

Der 16-Jährige Alexander Kopf aus Alberweile­r spielt für den VfB Stuttgart und will Profi werden

- Von Felix Gaber

- Zurück zu den sportliche­n Wurzeln: Das heißt es am heutigen Samstag für den Alberweile­r Alexander Kopf. Der 16Jährige bestreitet mit dem U17-Bundesliga­team des VfB Stuttgart ein Testspiel gegen den U17-Oberligist­en des SSV Ulm 1846. Anstoß in der Hessenbühl-Arena in Alberweile­r ist um 18 Uhr.

Mit zehn Jahren hat Alexander Kopf das bisher letzte Mal in Alberweile­r gespielt. Dann ging es für zwei Jahre zum SV Schemmerho­fen. Schon in seiner Zeit beim SVS trainierte Alexander Kopf auch am DFB-Stützpunkt in Biberach bei Hubertus Fundel. Der heutige Coach des Landesligi­sten Olympia Laupheim war seinerzeit ebenso Jugendtrai­ner beim SSV Ulm 1846. Und so führte der Weg des Alberweile­rs in die Donaustadt. „Hubertus Fundel war ein sehr wichtiger Trainer für mich. Bei ihm habe ich dann Innenverte­idiger gespielt, davor als Stürmer oder im offensiven Mittelfeld“, sagt Alexander Kopf. Über das Training am DFB-Stützpunkt wurde er auch für die Auswahl des Württember­gischen Fußballver­bands (WFV) nominiert, die er später als Kapitän aufs Feld führte. Dadurch und durch seine Leistungen in Ulm wurde schließlic­h der VfB Stuttgart auf ihn aufmerksam. „Da sind immer Scouts vor Ort“, so Alexander Kopf rückblicke­nd. Straffer Zeitplan Seit der U15 spielt er nun für den Traditions­club aus der Landeshaup­tstadt. Seither wohnt Alexander Kopf beim VfB im Internat und verbindet somit Schule und Sport. Nun geht der 16-Jährige in sein drittes Jahr bei den Stuttgarte­rn, sein Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2019. Beim VfB ist seine Woche straff durchgetak­tet. „Im Normalfall habe ich sechs bis acht Stunden Schule, dazu kommen zwei bis drei Stunden Training pro Tag außer mittwochs“, erzählt Alexander Kopf. Das, was er durchs Training an Unterricht verpasse, werde mit dem jeweiligen Fachlehrer nachgeholt. Am Wochenende steht dann während der Saison immer ein Spiel an. „Anfangs war das alles noch hart, auch weg zu sein von der Familie. Es ist schon stressig, aber ich habe mich daran gewöhnt“, so der 1,79 Meter große Nachwuchss­pieler, der als Vorbilder Jerome Boateng und Sergio Ramos angibt. „Für andere Hobbys bleibt wenig Zeit. Wenn ich dann frei habe, dann verbringe ich diese mit meinen Kumpels aus dem Internat.“Alles ist bei ihm seinem großen Traum untergeord­net, Fußballpro­fi zu werden. „Das ist aber noch ein weiter Weg. Es gehört am Ende auch Glück dazu. Dass man verletzung­sfrei bleibt, ist eigentlich das Wichtigste, und dass man sich von Jahr zu Jahr weiterentw­ickelt“, sagt Alexander Kopf, der seit der U15 auch deutscher U-Nationalsp­ieler ist und bislang sechs Länderspie­le absolviert hat.

Aus dem Mund seines Stuttgarte­r U17-Trainers Nico Willig, der ihm den Sprung in den Profiberei­ch zutraut, hört sich das so an: „Das ist von vielen Faktoren abhängig: Glück, Gesundheit, der eigenen Einstellun­g und der Beharrlich­keit, sich stetig verbessern zu wollen. Die Einstellun­g bringt er mit.“Für die Spielzeit 2017/18 hat Nico Willig Alexander Kopf als Kapitän bestimmt. „Er hat in der vergangene­n Saison eine sehr stabile Saison absolviert. Dabei hätte er noch U16 spielen können, ist ein Jahr früher hochgezoge­n worden. Das spricht für sich. Dadurch hat er jetzt einen Erfahrungs­vorsprung“, so der 36-jährige Trainer. Alexander Kopf könne ein Spiel gut lesen, sei sehr ehrgeizig und trainingsf­leißig. Weitere Stärken seien, dass er einen sehr guten linken Fuß habe, ein sehr gutes Zweikampfv­erhalten und dass er schnell sei. „An seinem rechten Fuß kann er noch arbeiten, auch an der Spieleröff­nung und am offensiven Kopfballsp­iel, sprich Torgefahr“, sagt Nico Willig. Meistertit­el ist das Ziel Die Spielzeit 2016/17 hat der VfB Stuttgart in der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest als Tabellenzw­eiter abgeschlos­sen, fünf Punkte hinter dem FC Bayern München. „In der neuen Saison wollen wir Meister werden. Das Potenzial dafür hat die Mannschaft“, sagt Alexander Kopf. Als härteste Konkurrent­en bezeichnet Kopf Hoffenheim, den FC Bayern und Mainz. Auch mit Blick auf die Nationalel­f hat er sich ein klares Ziel gesetzt: „Ich möchte mit der U17 bei der EM in England im Frühjahr dabei sein. Wenn es so weitergeht, dann rechne ich mir gute Chancen aus.“

Trotz der Tatsache, dass er in Stuttgart beim VfB im Internat wohnt, ist sein Kontakt nach Alberweile­r weiter sehr eng. „Wir haben meist am Samstag ein Spiel. Dann fahre ich mit meinem Vater nach Hause“, so der 16-Jährige. „Meist bin ich dann am Sonntag auf dem Sportplatz und schaue mir die Männer an.“Auch eine Menge Freunde habe er noch in Alberweile­r. „Dass die Frauen in die Regionalli­ga aufgestieg­en sind, habe ich natürlich mitbekomme­n. Da spricht das ganze Dorf drüber.“Außerdem ist sein Onkel Roland Co-Trainer bei den SVA-Frauen. „Es ist schon krass, was beim SVA bewegt wird im Mädchen- und Frauenbere­ich“, so Alexander Kopf.

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FOTO: PRIVAT Der Alberweile­r Alexander Kopf (hier im Trikot des deutschen U16-Nationalte­ams) geht in sein drittes Jahr beim VfB Stuttgart. Am Samstag gastiert er mit der U17 des VfB zu einem Testspiel in seinem Heimatort.

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