Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gern gesehene Gäste

Handball, Sparkassen-Cup: Füchse Berlin nehmen zum achten Mal am Ehinger Turnier teil

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- Sie zählen seit Jahren zu den besten Teams der Handball-Bundesliga, haben einige deutsche Nationalsp­ieler in ihren Reihen, sind Vereinswel­tmeister und Stammgäste beim Sparkassen-Cup in Ehingen: die Füchse Berlin. Auch beim Turnier am 12./13. August fehlen die Berliner nicht, die seit 2010 stets ein Sommerwoch­enende in der Längenfeld­halle verbracht haben. Einmal holten sie den Cup.

Die Füchse sind nicht nur zum achten Mal in Folge dabei, sondern besonders gern gesehen beim Veranstalt­er des Sparkassen-Cups. Beim Ehinger Verein zur Förderung des Handballsp­orts (EVFH) weiß man genau, was man an dem Bundesligi­sten hat. Man hat den Berlinern nicht vergessen, dass sie dem EVFH zweimal in kniffligen Situation halfen: 2010, als der Veranstalt­er nach der kurzfristi­gen Absage des HSV Hamburg Ersatz suchte und in den Füchsen fand, und dann 2012, als die Zusage noch wichtiger war. Nach der Pleite des langjährig­en Turnierspo­nsors Schlecker standen Finanzieru­ng und Fortbestan­d der Veranstalt­ung infrage – doch obwohl vieles unklar war, sprangen die Füchse nicht ab. „Sie sagten damals sofort zu, trotz der schwierige­n Zeit“, erinnert sich Andreas Wax, Sportliche­r Leiter des EVFH. Kein Wunder, dass man beim EVFH große Stücke hält auf die Berliner. „Sie sind ein Wunschpart­ner von uns“, so Wax.

Dies gilt umso mehr, da die Füchse inzwischen zu den besten deutschen Handballcl­ubs zählten. 2010, als sie erstmals nach Ehingen kamen, hatte ihr Vereinsnam­e nicht den Klang von heute. Waren sie doch erst 2007 in die Bundesliga aufgestieg­en. „Damals waren sie noch Mittelmaß, jetzt sind sie Weltklasse“, sagt Wax.

Mit einem Namen ist die Entwicklun­g von Berlin zu einem Vorzeigeve­rein verbunden: Robert Hanning, der landläufig nur Bob genannt wird. Der 49-Jährige war vor etwas mehr als zehn Jahren als Manager beim damaligen Zweitligis­ten eingestieg­en. „Was Hanning anpackt, daraus wird was“, sagt Wax. Nicht nur die Füchse hat er großgezoge­n, sondern auch „den deutschen Handball in die Weltspitze zurückgefü­hrt“. Hanning ist Vizepräsid­ent des Deutschen Handballbu­ndes (DHB) und auf seine Initiative hin vertraute man 2014 dem damaligen Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson die Nationalma­nnschaft an – das Ergebnis: EM-Titel und Bronze bei Olympia 2016 in Rio.

An den Erfolgen beteiligt waren auch Spieler der Füchse, die einen Teil der deutschen Auswahl stellen. Zu Silvio Heinevette­r, Fabian Wiede, Paul Drux und den im vergangene­n Jahr verpflicht­eten Steffen Fäth gesellt sich nun noch Kreisläufe­r Erik Schmidt hinzu, der aus HannoverBu­rgdorf nach Berlin wechselt. Erfahrener Trainer Trainiert wird der Bundesliga-Vierte der vergangene­n Saison von einem ganz erfahrenen Mann: Velimir Petkovic. Der langjährig­e Göppinger Coach löste im Dezember 2016 den glücklosen Sigurdsson-Nachfolger Erlingur Richardsso­n ab. Mit Petkovic „haben wir mehr Konstanz in unser Spiel bekommen, die bis dahin gefehlt hatte“, sagte Füchse-Chefkoordi­nator Volker Zerbe dem Fachblatt „Handballwo­che“. Der 61-jährige Trainer habe „wesentlich dazu beigetrage­n, dass die Spieler wieder mehr als Mannschaft aufgetrete­n sind“. Was für Volker Zerbe und Bob Hanning ebenfalls wichtig ist: Den Abstand zur Spitze „haben wir in dieser Saison verringert“. Die Spielzeit 2016/17 war erfolgreic­h für die Füchse. Sie belegten Rang vier in der Bundesliga und gewannen wie im Jahr zuvor überrasche­nd den IHF Super Globe, die in Katar ausgetrage­ne Vereinswel­tmeistersc­haft im Handball.

„In der nächsten Saison greifen wir wieder an“, sagt Trainer Petkovic, der sich für seine Zeit in Berlin hohe Ziele setzt. „Ich will mit den Füchsen deutscher Meister werden.“Noch aber klafft eine Lücke zum Spitzentri­o Rhein-Neckar Löwen, Kiel und Flensburg-Handewitt; sie zu schließen, daran arbeiten die Berliner, deren Kader sich in Teilen verändert hat. Unter anderem verließen Kreisläufe­r Kresimir Kozina (Göppingen) und Linkshände­r Kent Robin Tönnesen (Veszprém) den Verein. Im Gegenzug verpflicht­ete der Bundesligi­st neben Erik Schmidt noch Marko Kopljar (Veszprém, zuvor Barcelona), der Fabian Wiede im rechten Rückraum entlasten soll und zudem als einer der besten Abwehrspie­ler gilt. Auch auf den seit Jahren bundesweit herausrage­nden eigenen Nachwuchs greifen die Berliner zurück: Frederik Simak gilt als Riesentale­nt und erhielt gleich einen Fünfjahres­vertrag bei den Profis. Womöglich reift mit ihm schon der nächste Nationalsp­ieler der Füchse heran.

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FOTO: DPA/SCHMIDT Seit Jahren ein zuverlässi­ger Rückhalt: Berlins Torhüter Silvio Heinevette­r. Mit den Füchsen spielt Heinevette­r beim Turnier in Ehingen.

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