Schwäbische Zeitung (Laupheim)
IGI erzeugt Hochwassergebiet
Zum Artikel „IGI liegt nicht im Hochwassergebiet“(SZ, 2. August) schreibt ein Leser: Ja, das IGI liegt (noch) nicht im Hochwassergebiet. Aber es erzeugt ein Hochwassergebiet. Wenn das Oberflächenwasser des IGI wie geplant in die Riß abgeleitet werden soll, wird die Riß bei Starkregenfällen das Gebiet vom Boehringer über Kaufland, Knopf und Knopf, Aldi, den Bahnhof Warthausen, das Wohngebiet Schwabenwiesen bis nach Äpfingen, Schemmerberg und Schemmerhofen überfluten.
Bei einer Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative Schutzgemeinschaft Rißtal am 7. Juli 2017 prognostizierte der Wetterexperte Roland Roth, Bad Schussenried, vor Ort, dass der Wasserstand der Riß bei solchen Ereignissen blitzschnell um 2 bis 2,4 Meter ansteigen könnte.
Grund dafür ist, dass die riesige Wasserspeicherfunktion des Rißtals bei einer Flächenversiegelung wegfallen würde. Die Riß würde dann flussaufwärts (in dieser Richtung fällt die Geländeoberfläche ab) und flussabwärts weit über die Ufer treten. Dann hätte man zukünftig das Hochwasser dort, wo die gegenwärtigen Karten, die sich an der Vergangenheit orientieren, noch keine Gefahr ausweisen. Das IGI wird also in seinem selbstgemachten Hochwassergebiet liegen. Herr Glaser sagt, er wäre „nicht so töricht, das IGI in ein Hochwassergebiet zu legen“. Aber er und die anderen beteiligten Bürgermeister gehen noch viel weiter: Sie wollen das Industriegebiet in ein aktives Trinkwasserschutzgebiet bauen. Man muss davon ausgehen, dass dies ein noch viel größeres Problem werden wird.
Zukünftig werden wir Trinkwasser einem Bereich entnehmen, in dem zum Beispiel eine Aluminiumgießerei das Wasser vergiften kann. Offenbar hat Herr Glaser mehr Angst vor nassen Füßen als vor vergiftetem Trinkwasser? Das wäre töricht. Aluminium ist ein Metall, das natürlicherweise in keinem lebenden Organismus vorkommt, weder in Pflanzen noch im Körper von Menschen und Tieren.
Die Industrie hat aber dieses Metall, das in der Natur nur in unlöslichen Verbindungen existiert, in großen Mengen freigesetzt. Mittlerweile wird es auch in Menschen und Tieren gefunden, wo es in sehr dringendem Verdacht steht, Krebs und Nervenkrankheiten bis hin zu Alzheimer zu verursachen. Und das soll in einem Trinkwassser-SchutzGebiet verarbeitet werden? Da wären die befürchteten nassen Füße doch wohl das kleinere Übel? Klaus Schneider, Warthausen