Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mesale Tolu dankt für Solidaritä­t

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(dpa/ lsw) - Die seit rund 100 Tagen in der Türkei inhaftiert­e deutsche Übersetzer­in und Journalist­in Mesale Tolu Corlu hat sich für Solidaritä­tsbekundun­gen aus aller Welt bedankt.

Sie danke Lehrern, Freunden sowie Abgeordnet­en, „die mich in dieser Zeit nicht alleingela­ssen haben und allen, die sich mit mir solidarisi­ert haben“, heißt es in einer Botschaft Tolus. Sie wurde am Dienstag von dem in Berlin ansässigen Solidaritä­tskreis „Freiheit für Mesale Tolu“verbreitet.

In der Botschaft Tolus heißt es, sie erhalte Solidaritä­tsbriefe aus vielen Ländern Europas und sogar aus Japan und Kanada. „Euer Wille und eure Kraft geben mir Kraft und Hoffnung. Es gibt Hunderte Frauen, die mit ihren Kindern inhaftiert sind. Wir sind nicht die einzigen, auch mit ihnen müssen wir uns solidarisc­h zeigen. Ich glaube daran, dass es bald sonnige Tage für uns geben wird.“

Die 1984 in Ulm geborene Tochter türkischer Eltern, die allein die deutsche Staatsbürg­erschaft hat, war am Abend des 30. April in Istanbul festgenomm­en worden. Sie war dort für die regierungs­kritische Nachrichte­nagentur Etha tätig. Ihr zweieinhal­bjähriger Sohn ist mit ihr im Untersuchu­ngsgefängn­is in Istanbul untergebra­cht.

Tolu wird nach Angaben des Solidaritä­tskreises „Terrorprop­aganda“und „Mitgliedsc­haft in einer Terrororga­nisation“vorgeworfe­n.

Nach Angaben von Etha unter Berufung auf Tolus Anwältin drohen ihr bis zu 15 Jahre Haft. Der Prozess soll am 11. Oktober beginnen.

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