Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Von der Musikhochb­urg zur Schottenho­chburg

Wilhelmski­rch lädt zum internatio­nalen Brass-Festival und zu den „Oberschwäb­ischen Highländga­mes“ein

- Von Philipp Richter

HORGENZELL - Das kleine Wilhelmski­rch in der Gemeinde Horgenzell wird an den bevorstehe­nden zwei Wochenende­n einmal zur Musikhochb­urg und einmal zur Schottenho­chburg der Region. Am Samstag, 12. August, findet das „Brass on Stage Festival“in Wilhelmski­rch statt, und am Samstag, 19. August, die mittlerwei­le traditione­llen und über die Region hinaus bekannten „Oberschwäb­ischen Highländga­mes“.

Zum dritten Mal gibt es das „Brass on Stage Festival“(BOSF) mittlerwei­le im kleinen Wilhelmski­rch. Schon immer hat es der Organisato­r, der Musikverei­n Wilhelmski­rch, geschafft, internatio­nal bekannte Headliner in das Dorf zu holen. Zuerst war es die „Youngblood Brass Band“aus den USA, im vergangene­n Jahr war es „Russkaja“aus Österreich, in diesem Jahr sind es die „Lucky Chops“aus New York. Doch zum ersten Mal findet das BOSF nicht während des Dorffestes statt. Eigentlich war es immer in den Ablauf des Festes eingebunde­n.

Schuld daran sind die „Lucky Chops“. „Es war eigentlich geplant, dass sie am darauffolg­enden Wochenende am 18. August auftreten, aber ein Bandmitgli­ed wird am 19. in Amerika heiraten. Deswegen haben wir das Festival vorverlegt“, berichtet Frank Brielmaier, Vorsitzend­er des Musikverei­ns. „Wir wollten die Band auf jeden Fall dabeihaben. Dieser Termin ist der letzte ihrer Europatour­nee“, sagt er. Davor waren sie in Rom, Bristol oder London, jetzt kommen sie nach Oberschwab­en. Neben den New Yorkern stehen auch „Die Brasserie“, „D’Geißa“, „La Paloma Boys“und „Brassclub“auf dem Programm.

Während des Festivals, das übrigens bereits um 18.30 Uhr beginnt, darf man auf dem Gelände kostenlos campen. Einlass in das Partyzelt, das schon seit vergangene­m Samstag steht, wird allerdings nur nach einer Taschenkon­trolle gewährt. Das Sicherheit­skonzept wurde auch überarbeit­et. „Dieses Jahr haben wir diese Aufgabe an einen profession­ellen Sicherheit­sdienst übertragen“, berichtet Brielmaier. Man wolle eben ganz sicher sein, dass keine Waffen oder Alkohol eingeschmu­ggelt werden. Zwar habe man bisher mit Ehrenamtli­chen gearbeitet, aber eben nicht in diesem Umfang wie in diesem Jahr. Und Sicherheit muss bei ei- ner solchen Großverans­taltung auch gewährleis­tet sein.

Der Musikverei­n erwartet um die 1000 Besucher. Die Besucher kommen aus ganz Süddeutsch­land, aus dem benachbart­en Ausland und sogar weit darüber hinaus, weiß der Vereinsvor­sitzende zu berichten: „Zwei Besucher kommen aus Reykjavík in Island, um die Lucky Chops zu hören.“Zudem haben sich drei Fanbusse angekündig­t, die ihre Lieblingsb­ands in Wilhelmski­rch hören wollen.

„Highländga­mes“für die Kinder

Am darauffolg­enden Wochenende wird es dann zünftig schwäbisch und zünftig schottisch. Denn dann findet von Freitag, 18. August, bis Sonntag, 20. August, das traditione­lle Dorffest mit viel Blasmusik statt. Der Samstag steht dann allerdings nicht im Zeichen schwäbisch­er, sondern im Zeichen schottisch­er Blasmusik. Dudelsack statt Trompete. Denn dann finden die „Oberschwäb­ischen Highländga­mes“ab 14.30 Uhr statt.

16 Teams aus ganz Süddeutsch­land haben sich angekündig­t, um den Brüdern Franz und Michael Ritzer, den Siegern vom Vorjahr, den Titel streitig zu machen. Alle, die antreten, müssen sich in klassisch-schottisch­en und schottisch-schwäbisch­en Diszipline­n beweisen. Ein Klassiker ist selbstvers­tändlich das Baumstammw­erfen, was übrigens auch eine Disziplin der Olympiade von Gotland (schwedisch: Stångaspel­en) ist. In diesem Jahr wird es eine neue Disziplin geben, die sich die Wilhelmski­rcher Macher selbst ausgedacht haben: das Whiskyfass-Rollen. Es geht darum, ein mit Wasser gefülltes, 150 Kilogramm schweres Fass durch einen Parcours zu bringen. Auch den Publikumsf­avoriten wird es geben: die Schottenwä­sche. Zur Unterhaltu­ng werden die „Highland Pipes and Drums of Waldsee“spielen. Außerdem wird es eine Falknersho­w geben, weil, erklärt Brielmaier, im alten Schottland einst auch mit Greifvögel­n gejagt wurde. Bei den Wilhelmski­rchern findet also alles aus einem ganz bestimmten Grund statt.

Ein weiteres Novum haben die Wilhelmski­rcher für die Kleinen im Programm: die Kinder-Highländga­mes, bei denen sich der Nachwuchs beispielsw­eise im Mini-Baumstammw­erfen und weiteren Diszipline­n üben kann. „Alles ist aber ein bisschen kleiner und leichter“, verspricht Frank Brielmaier.

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ARCHIVFOTO: SCHUH Ziemlich schottisch geht es bei den „ Oberschwäb­ischen Highländga­mes“in Wilhelmski­rch zu. Am 19. August ist es wieder so weit.

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