Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Nicht alles erklären

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Also manchmal werden ja auch Sportjourn­alisten eines besseren belehrt, auch wenn sie glauben, schon viel zu wissen und viel erlebt zu haben. So ging es mir wieder in der vergangene­n Woche, als ich mich endlich aufgerafft habe, mich näher mit dem Faustball zu beschäftig­en. Der hat ja in Oberschwab­en mindestens genauso viel Tradition wie das Kunstradfa­hren. Und ist erfolgreic­h dazu.

Bei der TG Biberach haben zwei Brüder den Sprung in die Nationalma­nnschaft geschafft, das Aushängesc­hild ist aber der SV Tannheim. Die jungen Damen dort spielen auf höchstem Niveau, sind in der Halle schon Bundesligi­st und wollen dies am Wochenende in StuttgartS­tammheim auch auf dem Feld werden. Und das sollten sie auch schaffen. Wenn sie die Nerven behalten, ist Tannheim in der kommenden Saison auch im Feldfaustb­all erstklassi­g. Obwohl die Spielerinn­en eigentlich die Halle lieber mögen, wie mir die Trainerin Katharina Hammer verriet. Weil es ein wenig enger ist und der Ball nicht so häufig unkoordini­ert aufkommt. Eine kleine Regelkunde bekam ich dann auch noch verpasst. Ich weiß jetzt, was eine Dreimeterl­inie ist, dass man natürlich nicht mit der flachen Hand schlagen darf, dass die Schlägerin vermutlich die wichtigste Spielerin ist und dass die Positionen nicht wie im Volleyball nach jedem Punkt durchrotie­rt werden. So schwer zu begreifen ist das gar nicht. Eher schwer zu begreifen, warum ausgerechn­et in Tannheim eine Faustballh­ochburg zu finden ist. Aber manchmal muss man ja auch nicht alles hinterfrag­en und erklären. Es ist einfach so und jetzt viel Glück für die SVT-Frauen, dass es am Samstag wirklich klappt mit dem lang ersehnten Aufstieg.

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Von Michael Mader

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