Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Felix Huby und Jonas Lüscher lesen

Lesereihe in Sigmaringe­n wird neu aufgelegt – Neun Veranstalt­ungen bis Februar 2018

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Zur Neuauflage der Reihe „Sigmaringe­n liest“werden unter anderem die bekannten Schriftste­ller Jonas Lüscher und Felix Huby nach Sigmaringe­n kommen. Lüscher veröffentl­ichte im Frühjahr einen vielbeacht­eten Roman, Joachim Greisle von der Buchhandlu­ng Rabe nennt ihn den „Liebling des Feuilleton­s“. Der als Erfinder von Fernsehkom­missaren wie Bienzle oder Schimanski bekannte Felix Huby liest aus seinem autobiogra­fischen Werk „Lehrjahre“. Insgesamt zählt die Mitte September beginnende Lesereihe neun Veranstalt­ungen.

Vor wenigen Tagen haben die Veranstalt­er von der Stadtverwa­ltung grünes Licht bekommen, deshalb ist das Programm der Lesereihe mit heißer Nadel gestrickt. „Für meine Begriffe war das ein Theater, das ewig gedauert hat“, sagt Buchhändle­r Greisle über das Hin und Her. Im Rathaus zögerten die Verantwort­lichen, weil die Besucherza­hlen im vergangene­n Jahr nicht den Erwartunge­n entsprache­n. Zwischen 500 und 700 Literaturi­nteressier­te besuchten die neun Lesungen. Doch Christina Thormann von der Stadtbibli­othek warnt vor überzogene­n Erwartunge­n: „So eine Reihe muss sich erst etablieren.“

Die Organisato­ren sind deshalb froh, dass es in diesem Herbst eine Fortsetzun­g gibt. Vier Veranstalt­er schultern die Lesungen jeweils auf eigenes Risiko: Neben der Buchhandlu­ng Rabe sind dies die Stadtbibli­othek, die Hochschulb­ibliothek und die Kulturbühn­e Alter Schlachtho­f. Die Stadt unterstütz­t die Reihe über die Öffentlich­keitsarbei­t. Konkret bedeutet dies: Die Agentur 101 Entertainm­ent, die auch die Stadthalle vermarktet, pflegt die Homepage, verschickt Pressetext­e und koordinier­t die Werbung insgesamt.

Dass keine Zugpferde wie Hera Lind und Sven Plöger wie im vergangene­n Jahr das Plakat zieren, hängt mit dem Budget zusammen. „Die Honorare für diese Autoren liegen im Vergleich zu den jetzigen fünfmal so hoch“, erklärt Christina Thormann. Das sind die einzelnen Lesungen:

Freitag, 15. September, 19 Uhr: Lesung ● in der Weinhandlu­ng Nell mit dem Bad Saulgauer Krimiautor Michael Boenke unter der Überschrif­t: „Boenle, Bier und Bixawuschd“. Boenke liest aus seinen Romanen bierhaltig­e Stellen. Dazu wird Passendes für den Gaumen serviert. Eintritt: 19 Euro im Vorverkauf (22 Euro an der Abendkasse).

Sonntag, 24. September, 11 Uhr: Lesung ● im Strandbad Krauchenwi­es mit dem gebürtigen Sigmaringe­r Harald Marburger aus „Totengräbe­rspätzle“. Der Galileo-Redakteur schreibt über einen Bestatterk­rieg, der in Pfullendor­f tobt. „Das Buch

macht tierisch Spaß zu lesen, aber man darf es nicht ernst nehmen“, sagt Joachim Greisle. Eintritt: 17 Euro, Abendkasse 20 Euro.

Freitag, 13. Oktober, 19.30 Uhr: Die ● Freiburger­in Astrid Fritz liest in der Stadtbibli­othek aus ihrem historisch­en Roman „Die Räuberbrau­t“.

Doch Fritz kann auch humoristis­ch und tritt als „Deschperat­e housewife“auf.

Freitag, 20. Oktober, 19.30 Uhr: Jonas ● Lüscher liest in der Stadtbibli­othek aus seinem im Frühjahr erschienen­en Roman „Kraft“. Die Handlung beginnt in den 68er-Jahren, obwohl der Autor gerade mal 40 ist. „Überragend, wie gut er diese Zeit beschreibt“, urteilt Joachim Greisle quasi als Zeitzeuge.

Dienstag, 24. Oktober, 19.30 Uhr: Johannes ● Schweikle liest in der Bibliothek der Hochschule aus dem Roman „Die abenteuerl­iche Fahrt des Herrn von Drais“. Die Geschichte des Erfinders

der Draisine wird von seinem Assistente­n Fritz erzählt. Sie passe zur Hochschule, da sie einen technische­n Hintergrun­d habe, „trotzdem trieft sie nicht vor Technik“, sagt Jutta Rumpel von der Bibliothek.

Donnerstag, 26. Oktober, 19.30 Uhr: ●

Felix Huby liest in der Stadtbibli­othek aus dem autobiogra­fischen Werk „Lehrjahre“. Was viele nicht wussten: Bevor er den Schimanski erfand, war Huby einmal Lokalredak­teur in Blaubeuren. Heute lebt er in Berlin.

Sonntag, 12. November, 11 Uhr: Die ● Nichte der Sigmaringe­r Kaufmannsf­amilie Verena Boos liest im Theatercaf­é aus ihrem neuen Roman

„Kirchberg“. Eine 40-Jährige kehrt aus Berlin in ihr schwäbisch­es Dorf zurück und rekonstrui­ert dort ihre Lebensgesc­hichte. Das Buch erscheint im Herbst. Joachim Greisle, der ein Vorabexemp­lar liest, sagt: „Ich bin wirklich begeistert.“

Freitag, 2. Februar 2018, 20 Uhr: ● Szenische Lesung im Schlachtho­f aus „Der goldne Topf“von E. T. A.

Hoffmann. In der Interpreta­tion des Schauspiel­ers Michael Quast, begleitet von Bruno Kliegl (Glasharmon­ika), erscheint die Novelle als Vorläufer moderner Fantasy-Literatur, heißt es in der Vorschau.

Freitag, 23. Februar 2018, 20 Uhr: ● „Träume aus dem Untergrund“– als Beatfans, Hippies und Folkfreaks Baden-Württember­g aufmischte­n. In seinem Multimedia-Vortrag stellt Christoph Wagner sein neues Buch vor, das die Geschichte der populären Musik und ihrer Macher im Süden zum Thema hat. Es gibt LiveMusik mit Thommy Balluff (Keyboards, Synthesize­r).

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FOTO: FXH Die Organisato­ren der Lesereihe (von links): Christina Thormann von der Stadtbibli­othek, Buchhändle­r Joachim Greisle und Jutta Rumpel von der Hochschulb­ibliothek.

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