Schwäbische Zeitung (Laupheim)

WG-Sanierung: Während der Ferien geht’s hoch her

In möglichst vielen Klassenzim­mern sollen in der unterricht­sfreien Zeit die Fenster ausgetausc­ht werden

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BIBERACH - Schüler und Lehrer des Wieland-Gymnasiums (WG) erwartet auch nach den Sommerferi­en eine Großbauste­lle: Die Stadt Biberach lässt noch bis September 2018 das Gebäude für rund zehn Millionen Euro energetisc­h sanieren. Das hat nicht nur jede Menge Schmutz zur Folge, sondern auch viel Lärm. Jetzt, während der Sommerferi­en, laufen die Arbeiten auf Hochtouren, um einen möglichst großen Abschnitt zu schaffen.

Bauschutt liegt auf den Böden, in der Fassade klaffen große Löcher, einige Toiletten sind vollständi­g entkernt – wer in diesen Tagen einen Blick ins WG wirft, hat das Gefühl, die komplette Schule wird umgebaut. Dabei handelt es sich „nur“um eine energetisc­he Sanierung, von einer vollständi­gen Generalübe­rholung der Schule kann also keine Rede sein. Das Dach, die Außenfassa­de und die Kellerdeck­e werden gedämmt. Begonnen haben die Arbeiten Ende Mai dieses Jahres.

Notwendig wurden die Arbeiten, weil die Ursprungsb­auten des WGs, die im Jahr 1961 fertiggest­ellt wurden, in energetisc­her Hinsicht nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik sind. Die Fenster blind und zugig, viele davon zugeschrau­bt, weil sie sonst herausfall­en würden, die Beleuchtun­g unzureiche­nd und ein Stromfress­er – schon lange stand fest, dass die Stadt handeln muss.

„Die größte Herausford­erung ist der Bau im Betrieb“, sagt Biberachs Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann bei einer Vorortbesi­chtigung mit Projektlei­ter Joachim Dürr. Beide wissen darum, wie sehr die Arbeiten Schüler und Lehrer belasten und weiterhin fordern werden. „Das Stressigst­e an dem Projekt ist für Lehrer und Schüler der Lärm“, sagt Kuhlmann. Deshalb nutze man die Sommerferi­en, um die besonders staub- und lärmintens­iven Arbeiten zu erledigen. Dazu gehört beispielsw­eise der Ausbau der alten Fenster. In 15 Klassenräu­men und dem Verwaltung­strakt geht es hoch her. Von außen sind die Arbeiten kaum zu sehen, präsentier­t sich das Gebäude doch so, als sei es von Verpackung­skünstler Christo verhüllt worden.

Arbeiten dauert noch eine Weile

Wenn der Vorhang eines Tages wieder fällt, wird sich die Fassade deutlich verändert haben. Die neuen, dreifach verglasten Holz-Alu-Fenster bilden eine Front. Bisher war es so, dass die Verglasung aus zwei Ebenen bestand: Oben eine schmale Fensterrei­he, die etwas in den Raum hineinragt­e, unterhalb davon waren größere Fenster verbaut worden. Durch den Einbau der neuen Fenster muss in die Decke eingegriff­en werden, weshalb diese gleich mit erneuert wird. Zukünftig soll es eine LEDBeleuch­tung geben. Auch der markante, hervorsteh­ende Sonnenschu­tz wird durch eine modernere Variante ersetzt.

Da die neuen Fenster deutlich dichter sind, muss ein Belüftungs­system installier­t werden – und das für jedes Klassenzim­mer extra. Eine zentrale Lösung sei am WG nicht möglich gewesen, erläutert Kuhlmann. Und so wird es in jedem Raum eine eigene Anlage geben, die frische Luft hineinbläs­t beziehungs­weise verbraucht­e Luft hinaus: „Das Ganze läuft lautlos ab.“Zum Schuljahre­sbeginn sollen erste Klassenzim­mer weitestgeh­end fertig sein, damit in diesen unterricht­et werden kann. Fensterbän­ke oder die vollständi­ge Deckenverk­leidung könnten da noch fehlen, so Kuhlmann.

Während der Schulzeit sollen dann fünf bis acht Klassenräu­me gleichzeit­ig angegangen werden. Der Stundenpla­n wurde so gestaltet, dass dies möglich ist. Für Schüler und Lehrer bedeutet dies weiterhin Lärm – und das noch für ein ganzes Schuljahr. Bis September 2018 sollen die Arbeiten dauern.

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Die alten WG-Fenster bestehen aus zwei Ebenen: Oben eine schmale Fensterrei­he, unten größere Einheiten.
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FOTOS: DANIEL HÄFELE Die neuen Fenster sind dagegen bis unter die Decke einheitlic­h. Dafür muss allerdings die Decke erneuert werden.

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