Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die Schulhof-Vandalen wüten weiter

Seit Beginn der Sommerferi­en summieren sich die Schäden bereits auf mehr als 10 000 Euro

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LAUPHEIM - Schlimmer denn je haben Vandalen auf Laupheimer Schulhöfen gewütet – und nach Schätzunge­n der Stadtverwa­ltung allein seit Beginn der Sommerferi­en mehr als 10 000 Euro Schaden angerichte­t.

Weil sich die Vorfälle häuften, hatte der Gemeindera­t im Juli eine „Benutzungs­verordnung“beschlosse­n, ein Regelwerk, was auf dem Gelände der Laupheimer Schulen erlaubt ist und was als Ordnungswi­drigkeit mit einer Geldbuße geahndet werden kann. Er sei guter Hoffnung gewesen, dass es in der Folge nur besser werden könne, schreibt der CDU-Stadtrat Christian Striebel. Dem sei aber leider nicht so. Im Gegenteil: „Die Vandalismu­s-Problemati­k hat in den letzten Wochen und Tagen einen neuen Höhepunkt erreicht.“

Anwohner und Gastronome­n im Bereich Rabenstraß­e, Krautgarte­n und Aststraße klagen über Ruhestörun­gen, Müll und Zerstörung­swut von Jugendlich­en. Am vergangene­n Sonntag versuchte eine Gruppe, eine Tür der Wielandsch­ule einzutrete­n, wurde Striebel berichtet. Glasflasch­en seien zerborsten und Anwohner, die die Polizei zu Hilfe riefen, von den Randaliere­rn beschimpft worden. Auch der Hof der Anna-vonFreyber­g-Grundschul­e war zuletzt mit Scherben, Zigaretten­stummeln und anderem Unrat übersät. An etlichen Stellen stinkt es nach Urin.

Am Samstagabe­nd lärmte eine größere Gruppe Jugendlich­er vor der Friedrich-Adler-Realschule. Die Polizei schritt ein. „Weil sich einige der Beteiligte­n völlig uneinsicht­ig verhielten, hatten die Beamten alle Hände voll zu tun, um die ausgesproc­henen Platzverwe­ise durchzuset­zen“, hieß es auf Nachfrage der SZ. Das Rathaus erhielt 17 Anzeigen, die von den Vorfällen am Wochenende rühren. „Hier werden umgehend gegen alle Beteiligte­n Verfahren eingeleite­t“, kündigte das Bürgermeis­teramt an.

In der Nacht zum Dienstag randaliert­en erneut Jugendlich­e bei der Realschule. Sie entzündete­n auf dem Hof ein Feuer, beschmiert­en mit verkohlten Ästen Wände, warfen eine Fenstersch­eibe ein, holten eine vor dem Jugendhaus aufgestell­te Holzbank herüber und demolierte­n sie. Die Polizei ermittelt gegen Unbekannt und sucht Zeugen und Hinweise; den Schaden beziffert sie in diesem Fall auf rund 3000 Euro.

Auf der Grundlage der im Juli erlassenen Benutzungs­verordnung seien bisher fünf Platzverwe­ise ausgesproc­hen worden, sagte Verena Miller, Leiterin des Bürgermeis­teramts. Unter welchen Voraussetz­ungen eine Videoüberw­achung kommen kann, werde derzeit rechtlich geprüft – „der Ortstermin dazu soll möglichst direkt nach den Sommerferi­en stattfinde­n“. Angedacht ist auch, die Schulhöfe nachts besser auszuleuch­ten.

Christian Striebel will das Thema Vandalismu­s im Gemeindera­t erneut zur Sprache bringen. Es müsse dringend gehandelt werden. Er habe bereits von Anwohnern gehört, dass sie sich nicht mehr trauten, die Schulhöfe zu passieren, sobald sich dort größere Jugendgrup­pen aufhalten.

„Seit Beginn der Sommerferi­en werden die Schulhöfe in der Rabenstraß­e und weitere Treffpunkt­e von Jugendlich­en im Rahmen der Streife jeden Tag überprüft, wenn möglich auch mehrmals zu verschiede­nen Tagesund Nachtzeite­n“, so Uwe Krause vom Polizeiprä­sidium Ulm. 19 Vorkommnis­se verzeichne­ten die Beamten binnen vier Wochen in dem Bereich. Viele bei den Kontrollen angesproch­ene Jugendlich­e zeigten sich einsichtig, räumten herumliege­nden Müll weg und kämen den von den Polizisten ausgesproc­henen Platzverwe­isen nach. Andere machen sich schon vorher aus dem Staub.

Eine permanente Überwachun­g der Schulhöfe sei nicht zu leisten, sagt Krause. Mit polizeilic­hen Mitteln allein werde man das Problem ohnehin nicht in den Griff bekommen – „da sind alle gefordert, auch das Elternhaus“.

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Schmierere­ien, Unrat, Zerstörung­en: Dieses Bild bot sich am Dienstag bei der Friedrich-Adler-Realschule.
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FOTOS: PRIVAT
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