Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Nach sieben Jahren eröffnet der Supermarkt
„Netto Marken-Discount“in Achstetten ist nach langer Planungszeit seit Dienstag in Betrieb
ACHSTETTEN – „Es war ein langer Weg bis hierher“, sagt Christina Griesinger-Mernik, aber dann konnte die Gebietsleiterin Expansion doch Vollzug melden: „Es ist Zeit, dass wir den Laden eröffnen.“Seit dem gestrigen Dienstag verfügt Achstetten auch über einen Supermarkt: den „Netto Marken-Discount“. Montagabend lud Netto zu einer kleinen Eröffnungsfeier ein: Nachbarn, Gemeinderäte, Partner bei Projektierung und Bau sowie Bürgermeister Kai Feneberg waren dabei, als der Markt exklusiv für sie zu einem Besichtigungsrundgang die Pforten öffnete.
Zuvor erinnerte die Gebietsleiterin in ihrer Begrüßung an die lange Planungszeit für den Markt, der nun am Rande des Dorfes auf 765 Quadratmetern 4000 Artikel nebst einer Filiale der Bäckerei Betz anbietet. Der Markt sei geeignet, erklärte sie, „für Orte wie Achstetten die Versorgung zu übernehmen“.
Darin hatten allerdings nicht alle Achstetter einen Vorteil gesehen, erinnerte Bürgermeister Feneberg an die ungewöhnlich lange Planungszeit, die mit einem Beschluss des Gemeinderats für das Projekt im November 2010 ihren Anfang genommen hatte. „So eine lange Schwangerschaft ist normalerweise nicht nötig“, stellte er bildhaft fest. Aber in Achstetten brauchte es danach noch mehrere Beschlüsse für den Bau, eine Bedarfsermittlung, verschiedene behördliche Genehmigungen und zwei weitere als den zunächst anvisierten Standort, ehe das Projekt umgesetzt werden konnte. Dabei gebe es in der Gemeinde durchaus Bedarf, denn Achstetten wachse spürbar: Als die Planung für den Netto-Markt begann, hatte die Gemeinde 4100 Einwohner, heute seien es 4700. Dieser Zuzug gleiche denn auch eine prognostizierte „geringfügige Beeinträchtigung“für bestehenden Einzelhandel im Ort aus.
Zunehmende Hürden
Es werde immer schwieriger, noch Supermärkte zu bauen und zu planen, stellte dazu der Projektentwickler Dieter Steitz aus Rottweil in einer kurzen Begrüßung fest. Er habe schon rund 100 Märkte konzipiert und müsse zunehmende Hürden überwinden. Denn: „Es gibt immer mehr Bedenkenträger bei Behörden.“Statt eines Gutachten würden heute drei oder vier verlangt. Irgendwann werde es wohl nicht mehr möglich sein, in einem Ort einen Supermarkt zu bauen.
In Achstetten gebe es nun aber neue Einkaufsmöglichkeiten, stellte Bürgermeister Feneberg fest, ehe der Regional-Vertriebesleiter Benjamin Bertholt zu einem Rundgang einlud. Und an die Adresse der Netto-Vertreter erklärte Feneberg: „Wir möchten Sie. Sie sind uns wichtig.“