Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Das Judentum im Zeichen der Diaspora

Laupheimer Museum bietet am Sonntag, 3. September, zum Europäisch­en Tag der jüdischen Kultur zwei Führungen zum Thema Heimat an

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LAUPHEIM (sz) - In Laupheim finden am kommenden Sonntag, 3. September, anlässlich des Europäisch­en Tages der jüdischen Kultur mehrere Veranstalt­ungen statt. Der Tag will dazu beitragen, das europäisch­e Judentum, seine Geschichte, seine Traditione­n und Bräuche besser bekannt zu machen. Dieses Jahr lautet das übergeordn­ete Motto „Diaspora“.

„Alte, neue, keine Heimat“

Um 14 Uhr beginnt im Museum zur Geschichte von Christen und Juden die Führung „Alte, neue, keine Heimat: Laupheimer Juden in der Welt“mit Christoph Schmid. Die Führung befasst sich mit verschiede­nen Lebenswege­n und ihren Wurzeln in Laupheim. Die Ärztin Hertha Nathorff-Einstein oder die Hochspring­erin Gretel Bergmann etwa mussten ihre Heimat verlassen, um ihr Leben zu retten. Mit unterschie­dlichem Glück gelang ihnen jeweils der Aufbau einer neuen Existenz im Exil.

Zugleich findet um 14 Uhr eine Führung über den jüdischen Friedhof statt. Brigitte Schmidt geht dabei ebenfalls auf den Heimatbegr­iff ein und zeigt, wie der Friedhof auch nach dem Krieg Symbol des jüdischen Laupheims blieb. Der 1919 in Laupheim geborene Schriftste­ller Siegfried Einstein war 1953 aus dem Exil nach Deutschlan­d zurückgeke­hrt und kämpfte zeitlebens mit dem Verlust seiner Heimat. 1983 in Mannheim gestorben, ließ er sich trotz aller Brüche auf dem jüdischen Friedhof in Laupheim beerdigen.

Kombinatio­n ist möglich

Beide Führungen werden um 16 Uhr wiederholt, sodass sie kombiniert besucht werden können.

Eine Anmeldung zu den jeweiligen Terminen ist erwünscht unter Telefon 07392/ 96 80 00.

Der Eintritt zu den Veranstalt­ungen ist frei.

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