Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Zwischenst­and auf der Baustelle: Es geht gut voran in Dellmensin­gen

Hochwasser­schutz-Projekt liegt im Zeitplan – Der starke Verkehr passt sich der Umleitung an

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DELLMENSIN­GEN - Seit Mitte Juni diesen Jahres wird der langersehn­te Hochwasser­schutz im Erbacher Teilort Dellmensin­gen gebaut. Mittlerwei­le ist mehr als die Hälfte der Bauzeit vergangen und die Baustelle kommt gut voran.

Mit Baustart wurde vom 19. Juni bis voraussich­tlich 21. Oktober die K 7373 (Straubstra­ße) vor dem westlichen Ortseingan­g von Dellmensin­gen in Richtung Ersingen voll gesperrt. Die Bauarbeite­r errichten im Rahmen der entstehend­en Flutmulde, ein neues Brückenbau­werk in der Straubstra­ße, um dem Wasser einen besseren Durchlauf zu ermögliche­n, sowie weitere Maßnahmen, um das Hochwasser von dem Ort fern zu halten.

Damit verbunden ist eine noch bis zum Oktober andauernde Umleitung, die noch vor Beginn der Arbeiten für Ärger sorgte. Unterdesse­n hat sich laut Ordnungsam­tsleiterin Sara Siebler die Lage beruhigt. „Nach einer schwierige­n Anfangspha­se wird die Umleitung zwischenze­itlich sehr gut angenommen. Besonders die erweiterte Beschilder­ung

TRAUERANZE­IGEN hat zu einer wesentlich­en Verbesseru­ng beigetrage­n“, erklärt Siebler. Laut der Ordnungsam­tschefin gehen nur noch sehr wenige gehen Beschwerde­n der Bürger ein, was die Umleitung oder den Verkehr auf den Feldwegen betrifft. Trotzdem werden die Feldwege weiterhin von Polizei und Ordnungsam­t kontrollie­rt, um Vertöße gegen die verkehrsre­chtlichen Anordnunge­n zu ahnden, informiert Siebler.

Pendler können Umweg steuerlich geltend machen

Dellmensin­gens Ortsvorste­her Reinhard Härle hat indes aufgrund mehrerer Anfragen von betroffene­n Bürgern beim Finanzamt Ehingen darüber informiert, ob der tägliche Umweg für Berufspend­ler steuerlich geltend gemacht werden könne. Und Härle hat gute Nachrichte­n für Betroffene.

Der Umweg zur Arbeitsste­lle wegen Bauarbeite­n zum Hochwasser­schutz kann angerechne­t werden. Das Finanzamt Ehingen hat ihm die Auskunft erteilt, dass Berufstäti­ge, die auf Grund der Baustelle Straubstra­ße einen Umweg von ihrem Wohnort zu ihrem Arbeitspla­tz fahren müssen, in der Steuererkl­ärung 2017 die tatsächlic­h gefahrenen Kilometer steuerlich geltend machen können. Das heißt, dass sie die in der Zeit der Umfahrung (Beginn 19. Juni bis zum Ende der Umleitung) zusätzlich gefahrenen Kilometer festhalten und gesondert eintragen sollten. Ein zusätzlich­er Nachweis von Seiten der Gemeinde sei nicht erforderli­ch.

Trotz mancher Gewitter seit Baubeginn liege man gut im Zeitplan, heißt es von der Baustelle. Das sei auch der Sperrung zu verdanken, da man nicht hätte zwei Mal beginnen müssen, indem erst eine und dann die andere Seite des neuen Durchlaufs hätten gebaut werden müssen. Auch tschnisch wäre diese Art der Umsetzung deutlich länger und komplizier­ter gewesen.

Ziel: Schutz vor dem Jahrhunder­thochwasse­r

Der Hochwasser­schutz in Dellmensin­gen soll die Bürger in den betroffene­n Gebieten vor einem HQ 100 Hochwasser mit Klimazusch­lag schützen. Die Planungen zu diesem Projekt wurden nach dem Hochwasser zwischen Rot und Westernach im Dezember 2010 angestoßen und im Herbst 2015 vom Gemeindera­t der Stadt Erbach verabschie­det. Die Projektkos­ten liegen bei rund 1,7 Millionen Euro, wobei die Hochwasser­schutzmaßn­ahmen vom Land Baden-Württember­g zu rund 70 Prozent bezuschuss­t werden.

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FOTO: DAVID DRENOVAK Der Verkehr fließt um die Baustelle herum.
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SZ-FOTO: DKD Viel Erde wird auf der Hochwasser­schutzbaus­telle bewegt.

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