Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Von „Der richtige Mann zur richtigen Zeit“bis „Desaströse Politik“– Banker über den Notenbanker Draghi
Der richtige Mann zur richtigen Zeit, so sieht der ChefAnlagestratege der Deutschen Bank, Ulrich Stephan, Kritisch sieht
Peter Schneider, Chef des Sparkassenverbands BadenWürttemberg die Politik Draghis. „Die Politik mit der faktischen Abschaffung des Zinses ist fatal. Für die Altersvorsorge hat das dramatische Auswirkungen und auch viele junge Menschen sehen im Sparen keinen Sinn mehr“, sagt Schneider. Weidmann sei ein „sehr guter Mann“, den sich Schneian die EZB-Spitze wünscht. „Aber ich fürchte, dass die Länder, die ein vitales Interesse an niedrigen Zinsen haben, versuchen werden, eine Person durchzusetzen, die diese Politik weiter gewährleistet.“ Der vor allem in Deutschland geäußerte Vorwurf, Mario Draghi betreibe Klientelpolitik, hält Chris-Oliver Schickentanz, Chris-Oliver Schickentanz, ChefAnlagestratege der Commerzbank. Dass Mario Draghi den Euroraum zusammen gehalten hat, ist sein Verdienst, meint Gerhard Schorr, Verbandsdirektor beim Genossenschaftsverband, der die Volksund Raiffeisenbanken vertritt. „Aber der Preis dafür war und ist zu hoch, die Nebenwirkungen sind desaströs. Die faktische Abschaffung der Zinsfunktion ist langfristig für Volkswirtschaft und Gesellschaft schädlich“, sagt Schorr. „Wenn es um Qualifikation und Persönlichkeit geht“, hält Schorr Weidmann für eine erstklassige Wahl als Draghi-Nachfolger. „Das ist unbestritten. Alles andere ist Polit-Basar.“(ben/ank)