Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Leitplanke­n sollen weitere Unfälle verhindern

Mitarbeite­r der Firma Torbau Schwaben sollen so besser geschützt werden

-

OBERESSEND­ORF (sz/böl) - Entlang des Geländes der Firma Torbau Schwaben werden an der B 30 Schutzplan­ken gebaut. Der Landkreis Biberach reagiert damit auf den schweren Verkehrsun­fall, der sich vor wenigen Wochen an dieser Stelle ereignete (SZ berichtete).

Anfang August kam ein Lastwagenf­ahrer aus gesundheit­lichen Gründen von der Straße ab, geriet in den Gegenverke­hr und rutschte den Hang hinunter auf das Firmengelä­nde der Firma Torbau. Der Lastwagen fuhr ungebremst in eine Produktion­shalle, mehrere Menschen wurden verletzt. Dass es keine Toten gab, grenzte fast an ein Wunder.

Innerhalb der vergangene­n 16 Monate war es der dritte Verkehrsun­fall, bei dem ein Fahrzeug von der B 30 abkam und auf dem Betriebsge­lände zum Stehen kam.

Zwischenze­itlich hatten sich Mitarbeite­r der Firma, der Gemeinde Eberhardze­ll, der Polizei und des Landratsam­ts vor Ort getroffen und auf die Installati­on von Schutzplan­ken an dieser Stelle geeinigt. Der Einigung ging laut Landratsam­t Biberach ein nicht einfacher Abwägungsp­rozess voraus. „Einerseits galt es zu beurteilen, ob durch die Schutzplan­ken nicht auch andere Verkehrste­ilnehmer gefährdet werden können“, erläuterte Pressespre­cher Bernd Schwarzend­orfer. „Das ist dann der Fall, wenn bei einem Unfall das Auto oder der Lastwagen durch die Schutzplan­ken auf die Fahrbahn zurückgesc­hleudert wird und es dadurch zu weiteren Unfällen kommen kann.“Anderersei­ts sei beim Termin vor Ort auch deutlich geworden, dass durch Unfälle berechtigt­e Schutzinte­ressen des Betriebes und seiner Mitarbeite­r bestehen. Außerdem könne das betroffene Teilstück des Werksgelän­des baurechtli­ch nicht durch eine Schutzmaue­r oder Einfriedun­g vor einem von der B 30 abkommende­n Fahrzeug geschützt werden. Firma, Gemeinde, Polizei und Landratsam­t kamen daher überein, dass in diesem besonderen Einzelfall die Schutzinte­ressen des Unternehme­ns und seiner Mitarbeite­r überwiegen und Schutzplan­ken installier­t werden können.

Die anfallende­n Kosten für die rund 300 Meter Schutzplan­ken wollen sich deshalb die Firma Torbau Schwaben, die Gemeinde Eberhardze­ll und der Straßenbau­lastträger je zu einem Drittel teilen. In den nächsten Tagen sollen die notwendige­n Planungen erstellt und die genauen Kosten ermittelt werden. Erfahrungs­gemäß schätzt das Landratsam­t die Kosten auf 80 bis 100 Euro pro Meter. Die genauen Kosten ergeben sich aber aus der Kostenbere­chnung und dem notwendige­n Angebot. Eberhardze­lls Bürgermeis­ter Guntram Grabherr hat dem Kompromiss unter dem Vorbehalt eines Beschlusse­s durch den Gemeindera­t zugestimmt. Wenn alles wie geplant läuft, sollen die Schutzplan­ken so schnell wie möglich und noch in diesem Jahr aufgestell­t werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany