Schwäbische Zeitung (Laupheim)
SEK stürmt Wohnung in Neu-Ulm
Ein offenbar verwirrter Mann bedroht seinen Nachbarn mit einer Pistole Polizei rückt mit großem Aufgebot an und sperrt Gebäude großräumig ab
NEU-ULM (mru) - Mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole hat am Donnerstag ein Mann seinen Nachbarn in Neu-Ulm bedroht. Ein Sondereinsatzkommando (SEK) der Polizei stürmte die Wohnung des Tatverdächtigen.
Gegen neun Uhr erreichte die Polizeizentrale der Notruf eines Mannes, der in einem Mehrfamilienhaus in der Wileystraße wohnt. Seinen Angaben nach wollte er kurz zuvor bei einem Nachbarn etwas abholen und klingelte bei diesem. Daraufhin öffnete der Nachbar die Wohnungstüre, bedrohte den Mann verbal und hielt dabei gut sichtbar eine Pistole in der Hand. Der Bedrohte trat rasch in seine Wohnung zurück und schloss die Tür. Dann rief er die Polizei. Aufgrund der zunächst unklaren Situation in der Wohnung sicherten die Neu-Ulmer Beamten den Hausflur und sperrten den Bereich um das Mehrfamilienhaus in der Nähe der Neu-Ulmer Hochschule herum ab.
Gegen Mittag konnten Beamte der Münchner Polizeiinspektion Spezialeinheiten Südbayern (SEK) die Wohnung des Tatverdächtigen betreten und ihn fixieren – sie hatten sich einen Schlüssel besorgt. Verletzt wurde dabei niemand. Der 30-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen. In seiner Wohnung fanden die Beamten eine täuschend echt aussehende Spielzeugpistole.
Gegen den Mann wird nun wegen Bedrohung strafrechtlich ermittelt. Im Einsatz war neben dem SEK eine Vielzahl von Polizeibeamten der Neu-Ulmer Dienststellen und der umliegenden Inspektionen. Auch mehrere Diensthunde waren vor Ort. Ebenso Angehörige des Rettungsdienstes. Warum der 30-Jährige seinen Nachbarn bedrohte, war gestern noch unklar.
„Wir haben noch keine Erkenntnisse über das Motiv“, sagte Jürgen Krautwald, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, am späten Nachmittag. Offenbar war der Mann aber verwirrt. Er wurde deshalb in ein Bezirkskrankehaus eingewiesen.