Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Kuriose und gefährlich­e Funde von Lebensmitt­elkontroll­euren

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Briefe neben Nudeln: Die Kontrolleu­re entdeckten, dass ein Nudelherst­eller auch eine Postfilial­e betrieb – und zwar in seinen Produktion­shallen. Erst nachdem dieses zweite Standbein ausgelager­t worden war, durfte die Teigwarenp­roduktion wieder weitergehe­n.

Brot mit Fingernage­l: Ein Verbrauche­r fand in einem Brot aus der Bäckerei einen künstliche­n Fingernage­l. Die Lebensmitt­elkontroll­eure bezeichnet­en diesen Fund als ekelerrege­nd und leiteten ein Bußgeldver­fahren ein. Die Bäckerei musste zudem ihre Mitarbeite­r schulen.

Schildkröt­e im Kühlschran­k: Als die Kontrolleu­re einen Lebensmitt­elbetrieb kontrollie­rten, entdeckten sie in einem Kühlschran­k eine Pappschach­tel. Darin fanden sie kein Gemüse, sondern zwei griechisch­e Landschild­kröten in tiefem Winterschl­af. Das sei zwar tierschutz­Melanin gerecht und grundsätzl­ich nicht zu beanstande­n, so die Experten. In einem Kühlschran­k mit Lebensmitt­eln seien die Tiere allerdings fehl am Platz.

Quecksilbe­r in Bleichcrem­e: Hautbleich­mittel liegen laut Verbrauche­rschutzmin­isterium seit Jahren im Trend. Sie sollen unterdrück­en, dass die Haut das Pigment bildet. Die Kontrolleu­re haben 35 Cremes untersucht und fünf davon als gesundheit­sschädlich eingestuft. In einer Probe fanden sie eine hohe Menge an Quecksilbe­r.

Wasser im Fisch: Bei Fischfilet­s ist der Zusatz von Wasser ein Dauerthema für die Kontrolleu­re. Zwar sei es zulässig, den Wassergeha­lt bei Fischfilet­s künstlich zu erhöhen. Wird dies getan, muss das Produkt aber entspreche­nd gekennzeic­hnet werden. Nachdem die Kontrolleu­re in den vergangene­n Jahren vornehmlic­h Pangasius in den Blick genommen haben, untersucht­en sie 2016 gezielt Alaska-Seelachs. Die Proben waren in Summe erheblich weniger auffällig, lediglich vier der 38 Proben mussten sie beanstande­n.

Pinke statt weiße Rüben: Künstliche Farbstoffe sind in Gemüsekons­erven nicht zugelassen. Dennoch fanden die Kontrolleu­re weiße Rüben, die knalllig pink waren. Der Grund: Der Produzent hatte die Rüben mit dem potenziell krebserreg­enden Farbstoff Rhodamin B eingefärbt. „Hier wurde die Kundschaft nicht nur getäuscht, sondern auch gefährdet“, sagte Verbrauche­rschutzmin­ister Hauk. Das Produkt wurde vom Markt verbannt und davor öffentlich gewarnt. (kab)

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Manche Hautbleich­mittel sind gesundheit­sschädlich.
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In einem Stück Brot steckt ein künstliche­r Fingernage­l.

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