Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Grüne und SPD streiten über akuten Lehrermang­el im Land

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STUTTGART (lsw) - Kurz vor Schulbegin­n haben sich Grüne und SPD über die Schuld am Lehrermang­el in die Haare gekriegt. Nachdem Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) jüngst eingeräumt hatte, Eltern und Schulen müssten im Schuljahr 2017/18 mit Unterricht­sengpässen rechnen, stellte sich die

Frage nach den Verantwort­lichen für den bröckelnde­n Pflichtunt­erricht. Vor allem an den Grundschul­en drohen Ausfälle. Im Zeichen fragiler Unterricht­sversorgun­g beginnt am Montag für 1,5 Millionen junge Menschen die Schule.

Auch Eisenmann hatte bereits mehrfach betont, die SPD habe ihr die Probleme eingebrock­t. Aber so scharf wie Wissenscha­ftsministe­rin Theresia Bauer (Grüne) hatte sie die Genossen nicht angegriffe­n. Bauer nahm ihren Ex-Kabinettsk­ollegen und Ex-Kultusmini­ster Andreas Stoch (SPD) ins Visier und beschuldig­te ihn, den Lehrerbeda­rf nicht vorausscha­uend ermittelt und zu wenig Studienpla­tzbedarf beim Wissenscha­ftsministe­rium angemeldet zu haben.

Der Sozialdemo­krat schoss scharf zurück: „Offensicht­lich steht der Landesregi­erung das Wasser jetzt schon bis zum Hals, so dass unzutreffe­nde Schuldzuwe­isungen vorgenomme­n werden“. Die Vorwürfe seien „Blödsinn“. „Die Studienanf­ängerzahle­n aus unserer Regierungs­zeit sind bedeutungs­los für den jetzigen Lehrermang­el“, sagte der Fraktionsv­orsitzende der Landtags-SPD. Bis ein Lehrer für Grundschul­en/Sekundarst­ufe I ausgebilde­t ist, dauert es sechs Jahre. Stoch war von 2013 bis 2016 Kultusmini­ster in BadenWürtt­emberg.

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FOTO: DPA Theresia Bauer

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