Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Fendt will bald E-Traktoren anbieten

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MARKTOBERD­ORF (lby) - Der Dieselmoto­r steht nun auch in der Agrarbrach­e auf dem Prüfstand. Der schwäbisch­e Traktorenh­ersteller Fendt will 2018 einen batteriebe­triebenen Traktor auf den Markt bringen, der nicht nur in der Landwirtsc­haft eingesetzt werden kann. Wie der Vorsitzend­e der AGCO/Fendt-Geschäftsf­ührung, Peter-Josef Paffen, am Freitag sagte, ist der Traktor für Kommunen als Räumfahrze­ug eine Alternativ­e. „Wir können auch die Stadt München sauber von Schnee räumen“, meinte er. Das Unternehme­n habe wegen eines Modellproj­ekts bereits in der Landeshaup­tstadt angefragt.

Nach Angaben des Unternehme­ns aus Marktoberd­orf im Allgäu kann der neu entwickelt­e E-Traktor bei üblicher Nutzung einen vollen Arbeitstag ohne Nachladen eingesetzt werden. Der Landwirt könne die Batterie des Schleppers in 40 Minuten bis zu 80 Prozent wieder aufladen und dafür die auf seinem Hof installier­te Photovolta­ikanlage nutzen. Fendt geht aber dennoch davon aus, dass Dieselmoto­ren noch für Jahrzehnte im Agrarberei­ch unverzicht­bar bleiben.

Nach drei Rezensions­jahren in der Branche will Fendt im laufenden Geschäftsj­ahr deutlich wachsen. Der Traktorena­bsatz soll um etwa ein Zehntel gegenüber 2016 steigen. Die angepeilte Zahl von rund 15 000 verkauften Traktoren werde Fendt definitiv erreichen, so Paffen. Mehr als zwei Drittel der Traktoren sollen exportiert werden.

Nach dem Rekordjahr 2013, als mehr als 17 800 Traktoren verkauft wurden, war bei Fendt das Geschäft eingebroch­en. Das Unternehme­n hatte auch Stellen gestrichen. Inzwischen steigt die Zahl der Mitarbeite­r wieder an. Zuletzt hatte Fendt etwa 4400 Beschäftig­te an den vier deutschen Standorten, etwa 140 mehr als Ende 2016. Die meisten davon, rund 3000, arbeiten am Stammsitz in Marktoberd­orf.

Bis Ende 2017 will Fendt zudem das Unternehme­n Lely Futterernt­etechnik und damit zwei weitere Werke in Waldstette­n und Wolfenbütt­el mit 300 Beschäftig­ten übernehmen.

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