Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Richy Müller
Er mag mit seinen 1,71 Metern vielleicht nicht zu den größten Schauspielern im Lande zählen, aber ganz sicher ist Richy Müller einer der schnellsten. Der 61Jährige steuert nicht nur als Stuttgarter „Tatort“-Kommissar einen Porsche 911, der Autofans einen sehnsuchtsvollen Seufzer entlockt. Genauer gesagt einen haselnussbraunen Targa von 1975. Auch wenn die Kameras aus sind, fährt er gerne Sportwagen. Eine Prägung aus Kindertagen: Müller wächst in Mannheim auf, in der Nähe des Hockenheimrings, kommt früh mit dem Motorsport in Berührung. Damals noch unter dem braven Rufnamen Hans-Jürgen. Erst seit seiner ersten Rolle 1979 als obdachloser Jugendlicher in „Die große Flatter“hört er auf den Namen Richy. Seither hat der Mann mit der markanten Nase viele Rollen gespielt: Gauner, Machos und seit 2008 eben auch den Kommissar Lannert, der gemeinsam mit Bootz (Felix Klare) ermittelt. An diesem Sonntag zum 20. Mal seit er die Bienzle-Nachfolge angetreten hat. Bevor Richy Müller aber in der Folge „Stau“zu sehen ist, braust er ganz real über den Nürburgring, als Gaststarter tritt er bei einem Rennen in der Eifel an: „Hier habe ich 1992 meine internationale Rennlizenz erworben“, erzählte er in einem Interview. Intensiv fährt Müller bereits seit 2010 Rennen, zieht dafür bis zu sechsmal im Jahr den Rennhelm an und steuert einen Porsche-Rennwagen, ein GT3 Supercupauto mit 460 PS.
Aber manchmal nützen auch sämtliche Pferdestärken nichts. Als er vor Kurzem erst im bayerischen Amerang nahe des Chiemsees seine langjährige Freundin Christl heiraten wollte, kam er zeitlich mächtig ins Schlingern. „Ich hatte meinen Ausweis vergessen und kam darum fast eine halbe Stunde zu spät“, bekannte der Schauspieler jetzt in einer Talk-Sendung. Ausgebremst hat das kleine Malheur die beiden aber zum Glück nicht. (la/dpa)