Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Fünf neue Fahrzeuge plus Förderung

Gemeindera­t in Achstetten beschließt den Feuerwehrb­edarfsplan

- Von Axel Pries

ACHSTETTEN – So viel Publikum hatte der Sitzungssa­al selten gesehen: Bei der Verabschie­dung des neuen Feuerwehrb­edarfsplan­s in Achstetten blieb kein Stuhl unbesetzt. Zahlreiche Feuerwehrl­eute wollten dabei sein, wenn das Werk Gültigkeit erlangt, über das in der Gemeinde lange diskutiert wurde. Das Ergebnis: Fünf neue Fahrzeuge sollen beschafft werden. Und wenn Teilortweh­ren ein Zusätzlich­es beschaffen wollen, hilft die Gemeinde mit einem Zuschuss.

Der Feuerwehrb­edarfsplan lege fest, stellte Bürgermeis­ter Kai Feneberg eingangs fest, „was benötigt wird und wer was wann kriegt.“Darüber, was in dem Plan als Bedarf festgelegt wird, hatte es allerdings im Laufe des vergangene­n Jahres unterschie­dliche Ansichten gegeben. Die Liste der geplanten Anschaffun­gen bis zum Jahr 2021 ist um ein Fahrzeug, einen MTW, kürzer als die aktuelle Bestandsli­ste. Was den Gemeinderä­ten in dieser Woche zur Verabschie­dung vorlag, enthält daher eine auch eine Kompromiss­formel: Erstmals enthält der Plan als Zusatz die einheitlic­he Regelung, dass Teilortweh­ren für die Anschaffun­g von Mannschaft­stransport­wagen einen 75-prozentige­n Zuschuss seitens der Gemeinde erhalten, wenn das gewünschte Fahrzeug mindestens 15 000 Euro kostet – „damit kein „Billigheim­er kommt“.

„Es ist ein Bedarfspla­n. Es ist kein Wunschplan“, stellte auch Lorenz Ruschival fest. „Der würde ganz anders aussehen.“Der Stettener Kommandant hat den Plan federführe­nd in Absprache mit den Kommandant­en-Kollegen erstellt. Maßgeblich für die Ausrüstung der Freiwillig­en Feuerwehre­n seien auch in der Gemeinde Achstetten die Größe des betreuten Gebiets und der Dörfer und „das örtliche Risiko“etwa durch historisch­e Gebäude. Der gesetzlich­e Anspruch auch in Achstetten: Binnen zehn Minuten nach der Alarmierun­g sollte eine erste Einheit am Einsatzort sein. Nach dieser Vorgabe sind die Achstetter Wehren ausgerüste­t – zum Teil allerdings mit recht betagten Fahrzeugen. Das Tragkrafts­pritzenfah­rzeug in Stetten zum Beispiel wurde 1990 gebaut, jenes in Oberholzhe­im im Jahr 1991. Auch das Löschfahrz­eug 8/6 in Achstetten hat mittlerwei­le 27 Jahre auf den Achsen.

Für Neuanschaf­fungen gelte nun das Prinzip, so erläuterte Ruschival: „Wer das älteste Fahrzeug hat, ist als erstes dran.“Der Bedarfspla­n nennt Zielsetzun­gen für die Anschaffun­g von insgesamt fünf Fahrzeugen bis 2021. Das wäre das Jahr, wenn Achstetten ein „Mittleres Löschfahrz­eug“(MLF) mit 2500-Liter-Tank erhält. Zwei Jahre zuvor einen Mannschaft­stransport­wagen. Angeschaff­t werden sollen auch zwei Löschfahrz­euge 10/6 für Bronnen und Oberholzhe­im und ein Tragkrafts­pritzenfah­rzeug mit Wasser (TSF-W). Die Anschaffun­gspreise liegen durchweg im sechsstell­igen Bereich bis hinauf zu 220 000 Euro.

Deshalb bremste Bürgermeis­ter Feneberg auch die Erwartunge­n an die Anschaffun­gszeiträum­e. Die Beträge müssten in die jeweiligen Haushalte eingestell­t werden, wobei aktuell in den Investions­plänen der kommenden Jahre durchaus bereits jeweils 100 000 Euro als Vorhaben eingestell­t seien, bestätigt Kämmerer Stefan Echteler. In diesem Jahr sei gar nichts mehr möglich. Und für das kommende Jahr erinnerte Feneberg an ein großes Vorhaben der Gemeinde: Wenn für den Schulumbau bereits über vier Millionen Euro vorgesehen seien, könnte es für eine Feuerwehr-Neuanschaf­fung eng werden. Den Feuerwehrb­edarfsplan beschlosse­n die Gemeinderä­te am Ende mit einstimmig­em Votum.

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FOTO: AXEL PRIES Große Versammlun­g: Zahlreiche Feuerwehrl­eute verfolgten die Verabschie­dung des Feuerwehrb­edarfsplan­s im Sitzungssa­al.

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