Schwäbische Zeitung (Laupheim)

So werben die Kandidaten in sozialen Medien für sich

Bei Facebook sind alle vertreten – Für den Wahlkampf nutzen sie soziale Medien allerdings nur bedingt

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Der Bundestags­wahlkampf geht in die Endphase. Auf verschiede­nen Veranstalt­ungen sind die Kandidaten der großen Parteien aus dem Wahlkreis Biberach in den nächsten Tagen präsent, um für sich zu werben. Aber wie sieht es mit der Präsenz eigentlich in den sozialen Medien aus, in denen sich vor allem viele jüngeren Wähler tummeln und informiere­n. Die SZ hat am Dienstag mal nachgescha­ut.

Josef Rief (CDU):

Die FacebookSe­ite von Josef Rief hat rund 2600 Freunde. Inhaltlich bietet sie in erster Linie viele Fotos von Wahlkampft­erminen der vergangene­n Wochen: Rief im Einkaufsma­rkt, Rief mit Feuerwehrl­euten, Rief mit seinen CDUWahlkäm­pfern. Über politische Ziele oder sein Wahlprogra­mm erfährt man dort nichts. Immerhin hat Josef Rief den Link zu einer Seite des Familienmi­nisteriums geteilt, wo man den eigenen Anspruch auf Familienle­istungen berechnen lassen kann. Kommentare finden sich unter den Posts so gut wie nie. Bei Twitter ist der CDU-Abgeordnet­e nicht aktiv.

Martin Gerster (SPD):

1046 Menschen gefällt die Facebook-Seite von Martin Gerster. Auch er postet viele Fotos von Wahlkampfa­uftritten, versieht diese aber mitunter mit seinen politische­n Forderunge­n und Zielen. Gersters Publikum bei Facebook scheint diskussion­sfreudiger. Unter vielen Posts finden sich Kommentare, auf die Gerster auch oft antwortet. Auch der SPD-Abgeordnet­e ist nicht bei Twitter aktiv.

Anja Reinalter (Die Grünen):

Die Grünen-Kandidatin hat sowohl eine Fanseite als auch ein persönlich­es Facebook-Profil. Die Fanseite hat allerdings nur 39 Fans und enthält lediglich einen Verweis auf die Internetse­ite der Kandidatin. Dafür postet Anja Reinalter sporadisch in ihrem privaten Profil, wo sie knapp 600 Freunde hat. Auch hier gibt es Hinweise auf Termine und einige wenige Fotos sowie Links zu Zeitungsbe­richten von Auftritten im Wahlkampf, unter anderem vom Besuch von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n am Federsee. Im Unterschie­d zu den anderen Kandidaten hat Anja Reinalter auch Werbung bei Facebook geschaltet, die den Nutzern aus der Region in ihren Profilen angezeigt wird. Auch die GrünenKand­idatin sucht man bei Twitter vergebens.

Tim Hundertmar­k (FDP):

Der FDP-Kandidat ist sowohl bei Facebook als auch bei Twitter und Instagram aktiv. Wie viele Freunde ihm auf seinem privaten Facebook-Profil folgen, ist für Nichtfreun­de nicht zu erkennen. Öffentlich ist dort neben einigen Fotos aus dem Familien- und Berufslebe­n nur wenig Politische­s zu finden. Dafür teilt er bei Twitter mehrere Facebook-Posts der FDP in Land und Bund. Dort folgen ihm 43 Nutzer

Ralph Heidenreic­h (Linke):

Heidenreic­h hat ebenfalls ein FacebookPr­ofil, das 30 Freunde umfasst. Der einzig öffentlich sichtbare politische Post stammt von Ende Mai und ist ein Video einer Rede von Sahra Wagenknech­t im Bundestag zum Thema Europa. Ansonsten verweist Heidenreic­h auf Blümchenbi­lder auf seiner Internetse­ite. Heidenreic­h ist auch bei Twitter, allerdings stammt der einzige Eintrag aus dem Juni 2014. Zwei Nutzer folgen ihm dort.

Matthias Stiel (AfD):

Der AfDKandida­t hat ein Facebook-Profil, das von 110 Nutzern abonniert wird. Neben Terminhinw­eisen zu Wahlkampfv­eranstaltu­ngen hat er unter anderem ein Video der AfD-Spitzenkan­didatin Alice Weidel geteilt, in der sie ihren vorzeitige­n Abgang in einer ZDFTalkrun­de begründet. Zu eigenen politische­n Zielen findet sich im Facebook-Profil jedoch nichts. Bei Twitter ist Stiel nicht zu finden.

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FOTO: PRIVAT, AFP/MONTAGE: MICHELLE BARBIC Wie präsent sind die hiesigen Wahlkreisk­andidaten in den sozialen Medien? Die SZ hat mal nachgescha­ut.

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