Schwäbische Zeitung (Laupheim)
109 Junggolfer spielen um die Deutsche Meisterschaft
Die sportlich hochkarätigen Titelkämpfe werden beim Golfclub Reischenhof in Wain ausgetragen – Zuschauer sind willkommen
WAIN - Diese Kategorie von Veranstaltung ist für den Golfclub Reischenhof eine Premiere und eine Herausforderung zugleich. Vom 15. bis 17. September trifft sich die männliche Nachwuchsspitze im deutschen Golfsport in Wain, um in den Altersklassen 16 und 18 den Deutschen Meister zu ermitteln. Drei Runden über jeweils 18 Löcher müssen die 109 qualifizierten Junggolfer spielen, ehe am Sonntagnachmittag die Sieger und Platzierten feststehen.
Der Golfclub Reischenhof hat sich beim Deutschen Golf Verband (DGV) um die Austragung dieser sportlich hochkarätigen Veranstaltung beworben. Im November 2016 kam die Zusage. Positiv hat die Entscheidung sicherlich beeinflusst, dass der Golfclub Reischenhof 2016 die Süddeutschen Meisterschaften der Jugend ausgerichtet hatte. „Wir wurden für die perfekte Organisation und das Drumherum dieses Turniers von allen Seiten gelobt“, blickt Clubmanager Steffen Augustin zurück. Er glaubt, dass der DGV dies zu Ohren bekommen hat und jetzt sagt, „denen können wir ein großes Turnier auf die Anlage schicken“.
Über die Vorschusslorbeeren sind die Verantwortlichen des Golfclubs Reischenhof natürlich erfreut. Sie wissen aber auch, dass damit Erwartungen verbunden sind, denen sie gerecht werden wollen. „In der Größe und mit diesem Aufwand hatten wir noch kein Turnier“, sagt Steffen Augustin. Die sportliche Abwicklung liegt ausschließlich in den Händen des DGV. Als dessen Beauftragte reisen Walter Lüddecke (ausführender Spielleiter), Catriona Thomas und Jörg Masche (beide Platzrichter) nach Wain. „Wir stellen unsere Golfanlage für das Turnier zur Verfügung“, beschreibt Steffen Augustin den Part des Wainer Golfclubs. Der hat seine Anstrengungen zur Vorbereitung des Events schon vor einigen Wochen hochgefahren.
Welche Platzvoraussetzungen der DGV erwartet, hatte der zuständige Platzrichter formuliert, nachdem er die Golfanlage in Wain in Augenschein genommen hatte. Spezielle Vorgaben vom DGV gab es besonders hinsichtlich der Grüngeschwindigkeit, also der Rolllänge des Golfballs auf dem Putting-Grün. Diese wird mit Hilfe eines Stimpmeters gemessen. „Hier erreichen wir ein hohes Level, die Grüns werden bei normalen Wetterbedingungen sehr schnell sein“, sagt Steffen Augustin. Mit viel Aufwand haben Headgreenkeeper Hermann Stetter und sein Team daran gearbeitet. Regelmäßig wurden die Grüns in den letzten Wochen tiefer gemäht, außerdem vielfach gesandet, damit sie härter sind.
„Von unserer Seite ist alles bestens vorbereitet, das Turnier kann beginnen“, sagt Augustin. Bereits am heutigen Donnerstag ist für die DM-Teilnehmer eine Proberunde auf der Golfanlage in Wain möglich. Gespielt wird im Wettkampf der B- und CKurs. Am Abend findet im Clubhaus die Begrüßung statt.
Sportlich ernst wird es dann am Freitag. Um 8 Uhr schlagen die Junggolfer vom Champions-Abschlag (weiße Markierung) erstmals ab. Am Samstag wiederum um 8 Uhr, am Sonntag um 10 Uhr. An allen drei Wettkampftagen werden jeweils 18 Löcher gespielt, der Wettbewerb wird in der klassischen Form des Zählspiels gewertet. „Es gewinnt der, der nach den drei Runden in der Addition der benötigten Schläge die geringste Anzahl hat“, erklärt Marc Vorberger, Golflehrer im Golfclub Reischenhof.
Damit Zuschauer und Betreuer immer über den aktuellen Spielstand im Bilde sind, wird es ein Live-Scoring geben. Hierzu wird am Clubhaus ein großes Leader-Board aufgebaut. Die jeweiligen Flights (Gruppen von Spielern, die gemeinsam von Loch zu Loch spielen) müssen am Ende eines Lochs die Ergebnisse sofort mit einem speziellen Gerät übertragen. Am Leader-Board wird dann das Zwischenergebnis angezeigt. „Das hat es bei uns noch nie gegeben“, ist Steffen Augustin gespannt.
Interessierte Zuschauer sind willkommen. Bei freiem Eintritt können sie die Künste der besten deutschen Nachwuchsgolfer bestaunen; am besten beim Abschlag oder an den Grüns.
Dass in Wain an diesem Wochenende hochklassiger Golfsport geboten wird, davon ist Marc Vorberger überzeugt. Die Spieler der jeweiligen Altersklassen (48 in der AK 16 und 61 in der AK 18) kommen vielfach von Clubs mit klangvollen Namen. Und sie haben eine enorme Spielstärke. Einige weisen sogar ein Handicap im Plusbereich (bis plus 3,5) vor. „Das ist schon exorbitant gut“, schwärmt Golflehrer Vorberger. Aber auch insgesamt rechnet er mit einem sehr hohen sportlichen Niveau bei dieser nationalen Meisterschaft.