Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Landrat begrüßt neue deutsche Staatsbürger
331 Menschen haben seit Juni 2015 die deutsche Staatsbürgerschaft erworben
BIBERACH - Im Landkreis Biberach haben 331 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft erworben – und das innerhalb von zwei Jahren. Grund genug für Landrat Heiko Schmid, zu einem kleinen Festakt ins Landratsamt Biberach einzuladen. Zwei besondere Gäste waren am Dienstagabend Aneta Katarzyna Martula aus Polen und Elisabeth Michel-Weber aus Mexiko. Die beiden Frauen wurden vom Landrat höchstpersönlich eingebürgert und sprachen gemeinsam mit ihm das Bekenntnis.
Es sind unterschiedliche Gründe, weshalb sich die 331 neuen Staatsbürger zur Einbürgerung entschieden haben. Einige sind in Deutschland geboren, weil ihre Eltern oder Großeltern vor Jahren in den Landkreis Biberach gekommen sind. Oder auch andere, die hier eine Arbeit gefunden oder ein Studium absolviert haben. „Und ja, es soll auch schon vorgekommen sein, dass man der Liebe wegen nach Deutschland gekommen ist“, sagt Landrat Schmid. Nicht zu vergessen seien auch die vielen Menschen, die vor Krieg und Verfolgung geflohen sind, und „hier bei uns einen sicheren Platz zum Leben gefunden haben“.
Heiko Schmid freut sich über die vielen neuen Staatsbürger im Landkreis und erinnert an die große gemeinsame Aufgabe: „Jetzt müssen wir zusammen daran arbeiten, dass Sie sich weiter integrieren, mit unserem Land identifizieren und sich bei uns wohlfühlen können.“Jeder solle dabei aber seine Kultur, Werte und Herkunft nicht vergessen: „So machen Sie unser Leben bunter und bereichern es in vielerlei Hinsicht.“
Emotionale Worte bei der Einbürgerungsfeier fand auch Pfarrer Xavier Nochiveettil aus Eberhardzell. Er war vor vielen Jahren von Indien nach Deutschland gekommen. „Ursprünglich wollte ich nur sechs Monate bleiben, daraus sind jetzt fast 39 Jahre geworden“, erzählt der Pfarrer im Ruhestand und hat eine Bitte an die neuen Staatsbürger: „Vergessen Sie nie: Wir sind eins.“Er sei ebenfalls als Fremder gekommen, habe sich aber von Anfang an integriert und deshalb sofort sein Zuhause im Landkreis Biberach gefunden. Auch wenn er im Oktober wieder zurück in seine Heimat Indien gehe, werde er trotzdem Deutscher bleiben.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Chor Le crescentis aus Eberhardzell.