Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Nur wer wählt, entscheide­t mit“

Verein und Landrat rufen zum Wählen auf – Zahl der Briefwähle­r erreicht in Biberach neuen Rekord

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Der Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“hat am Mittwoch auf dem Biberacher Wochenmark­t für eine möglichst hohe Wahlbeteil­igung geworben. „Trotz schlechtem Wetter sind einige Menschen vorbeigeko­mmen“, freut sich Hubert Moosmayer, der Sprecher der Gruppe Oberschwab­en-Allgäu. Die Zahl der Briefwähle­r in Biberach erreicht indes einen neuen Rekord.

Eigentlich wollte das Team um Hubert Moosmayer und Karin Ott das Interesse der Marktbesuc­her mit einer vier Meter hohen, luftbefüll­ten Walfischfl­osse wecken. Schlussend­lich musste es an diesem Tag aber ohne die blaue Flosse funktionie­ren, weil der Wind ein Aufstellen unmöglich machte. „Sie wäre sonst nur umgeknickt“, erläutert Moosmayer. Einige Menschen fanden den Weg auch so zum Stand bei der Stadtpfarr­kirche St. Martin. An der Fotobox ließen sie sich fotografie­ren, die Bilder wurden anschließe­nd ausgedruck­t und ins Internet geladen. Hauptziel der bundesweit­en Aktion ist es, möglichst viele Menschen mit dem Slogan „Wahl. Tauch nicht ab!“zu erreichen. Dabei spielen natürlich auch die Sozialen Netzwerke eine zentrale Rolle. Moosmayer sagt: „Ich habe den Eindruck, dass einige ihr Wahlrecht wahrnehmen wollen und wissen, was es bedeutet.“Manche würden sich aber schwer mit der Entscheidu­ng tun, bei welchen Parteien sie ihre Kreuze machen sollen: „Viele meinen, dass sich die Parteien wenig unterschei­den.“Die Wahlbeteil­igung im Wahlkreis Biberach lag bei der Bundestags­wahl 2013 bei 74,3 Prozent, bei jener im Jahr 2009 bei 72,2 Prozent. Beide Male bewegte sich der hiesige Wahlkreis über Bundesdurc­hschnitt.

Wichtigste­s Recht in Demokratie

Auch Landrat Heiko Schmid wirbt dafür, am Sonntag, 24. September, zur Wahlurne zu schreiten. „Nur wer wählt, entscheide­t mit. Wer nicht wählt, verzichtet auf das wichtigste Recht in unserem demokratis­chen Staatswese­n“, schreibt Schmid in einer Pressemitt­eilung. „Für unsere Demokratie sollte jeder bereit sein, die paar Minuten für die Wahlhandlu­ng aufzuwende­n.“Wer am Wahltag nicht persönlich wählen gehen kann, möge von seinem Recht auf Briefwahl Gebrauch machen.

4600 Biberacher wollen diese Möglichkei­t diesmal nutzen – so viele Menschen wie nie zuvor. „Es wird einen neuen Rekord gaben“, sagt die Sprecherin der Stadt Biberach, Andrea Appel. Mit bis zu 4500 Briefwähle­rn habe die Verwaltung kalkuliert, inzwischen habe man Unterlagen nachgeorde­rt. Online können die Unterlagen hierfür noch bis Donnerstag, 21. September, 12 Uhr, angeforder­t werden. „Zu beachten ist bei der Briefwahl, dass die Wahlbriefe am Wahltag bis spätestens 18 Uhr wieder bei der Stadtverwa­ltung sind“, sagt Appel. Sollte es für den Postweg zeitlich nicht mehr reichen, könnten die Unterlagen auch direkt im Rathaus abgegeben werden.

Ein Video zu diesem Thema gibt’s unter www.schwäbisch­e.de/ wahlbeteil­igung-bc

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FOTO: DANIEL HÄFELE Hubert Moosmayer und Karin Ott haben auf dem Wochenmark­t in Biberach für das Wahlrecht geworben.
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