Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Auf furiosen Start folgt die Ernüchterung
Handball, Landesliga: TG-Männer brechen nach Traumstart gegen Top-Team SC Vöhringen ein
VÖHRINGEN - Die Landesliga-Handballer der TG Biberach haben ihr erstes Saisonspiel beim SC Vöhringen mit 20:27 (12:12) verloren. Nachdem die TG einen Blitzstart hingelegt hatte, erfolgte ein Bruch im Spiel und die Gastgeber konnten am Ende deutlich gewinnen.
„Es gibt keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. In den ersten 20 Minuten haben wir gezeigt, wie es gehen kann“, resümiert TG-Teammanager Dietmar Hummler und richtet den Blick nach vorne. Tatsächlich legten die Blau-Gelben los wie die Feuerwehr. Der TG-Rückraum wirbelte die Defensive der Vöhringer durcheinander. Jonas Dück, Daniel Krais und Julian Betz konnten zu Beginn ein ums andere Mal einnetzen, spielten einen sehr schnellen Ball und ehe sich die Gastgeber versahen, lag Biberach mit 9:4 (16. Minute) in Führung. „Das war das Beste, was ich in den vergangenen zwei Jahren von unserer Mannschaft gesehen habe. Vor allem Daniel Krais hat seine Sache als Spielmacher super gemacht“, gerät Hummler regelrecht ins Schwärmen.
Die Kehrseite der Medaille sind die restlichen 40 Minuten der Begegnung. Die TG vergab einen TempoGegenstoß, der das 10:4 hätte bedeuten
können. Nach einigen Wechseln verlor der Rückraum zudem an Power und Geschwindigkeit, die Torgefahr im TG-Spiel war dahin. Zudem bemängelte Hummler mangelnde Impulse von den Außenspielern. „Unsere Außen haben heute einen ganz schlechten Tag erwischt, von beiden Seiten kam keine Entlastung.“
Nachdem beim Spielstand von 12:12 die Seiten gewechselt worden
waren, setzte sich der Trend fort. Torgefahr war fortan Fehlanzeige im Spiel der TG. Diese Phase stand im krassen Kontrast zur Anfangsphase der TG. Zwei Tore in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit sprechen eine deutliche Sprache. „Wir haben Standhandball gespielt, es hat sich immer nur der ballführende Spieler bewegt“, kritisiert Hummler. „So kann man kein Spiel gewinnen, schon gar nicht gegen eine so starke Mannschaft wie Vöhringen.“Tatsächlich zog der SCV Tor um Tor davon und die TG sah ihre Felle davonschwimmen.
Abwehr verhindert Schlimmeres
Die Niederlage gegen die starke und homogene Vöhringer Mannschaft hätte auch noch höher ausfallen können, wäre da nicht die starke TG-Defensive gewesen. Simon Ellek war ein stabiler Rückhalt im Tor und der neue Mittelblock um Neuzugang Simon Kruse und Jonas Dück zeigte eine gute Leistung. Auch den Topshooter der Vöhringer, Valentin Istoc, hatte die TG gut im Griff. Istoc erzielte zwar sieben Treffer, im Vergleich zur Vorsaison ist das aber nur ein durchschnittlicher Wert. Dennoch hat es die TG nicht geschafft, noch mal die Kurve zu kriegen, und Thilo Brugger setzte mit dem 27:20 den Schlusspunkt unter die Begegnung. Der SCV hat derweil gezeigt, dass er auch 2017/ 18 wieder um die vorderen Plätze mitspielen wird.
Um am kommenden Samstag (19.30 Uhr, PG-Halle Biberach) erfolgreich zu sein, muss die TG erneut eine gute Abwehrleistung zeigen und an die Qualitäten der Anfangsphase anknüpfen: Mit schnellem und kreativem Angriffsspiel die gegnerische Abwehr vor schwierige Aufgaben stellen.