Schwäbische Zeitung (Laupheim)

SVO verliert durch Freistoßto­r in der 89. Minute

Fußball, Landesliga: Ochsenhaus­en lässt beim TSV Berg zuvor viele Chanven aus

- Von Christian Metz

BERG - Der SV Ochsenhaus­en hat in der Fußball-Landesliga beim TSV Berg durch ein Freistoßto­r in der 89. Minute verloren.

Stadionspr­echer Jens Kuntzemüll­er bewies ein feines Händchen: „An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit“, ließ er die Toten Hosen nach dem Schlusspfi­ff im Rafi-Stadion trällern. Nach Mitgrölen war Bergs Trainer Oliver Ofentausek wahrlich nicht zumute – hatte er doch gerade miterlebt, wie seine Mannschaft diese Textzeile allzu wörtlich genommen hatte: „Ich kann es einfach nicht verstehen, warum wir uns zu Hause so schwer tun“, ärgerte sich der Coach nach dem mühsamen Sieg gegen den SV Ochsenhaus­en.

SVO versteckt sich nicht

Fast 60 Minuten lang hatte Ofentausek miterleben müssen, wie sich seine Mannschaft sehr schwertat, den Gegner dauerhaft unter Druck zu setzen. Viele Fehlpässe, umständlic­he Wege, Unkonzentr­iertheiten – schon nach zehn Spielminut­en tobte der Coach an der Seitenlini­e. Ochsenhaus­en stand keineswegs nur tief. Gerade über die rechte Seite und Yunus Dipsizgöl kam der SVO immer wieder gefährlich durch – und Spielertra­iner Oliver Wild hatte mit einem 18-MeterSchus­s auch den ersten gefährlich­en Abschluss des Spiels.

Berg brauchte lange 20 Minuten, um sein Offensivsp­iel ins Laufen zu bringen – in der 20. Minute lenkte Alexander Aumann im Ochsenhaus­er Tor einen Schuss von Moritz Fäßler an den Pfosten. Und in der 28. Minute war der Keeper gleich zweimal zur Stelle, als es Dan Constantin­escu aus der Distanz und dann Ex-Laupheimer Arne Kittel im Nachschuss versuchten. Spielerisc­h taten sich die Berger bis auf wenige Ausnahmen schwer. Flüssig sah das Spiel vor allem dann aus, wenn es David Brielmayer von der Zehn auf den rechten Flügel zog und dann der Pass nach innen kam. Dort hatte Goalgetter Andreas Kalteis an diesem Tag allerdings kein Glück und Sturmpartn­er Linus Held kaum eine Aktion. Das Fehlen von Sabrin Sburleas Technik, Riecher und Drang zum Tor war deutlich zu merken – Sburlea ist seit dem Spiel gegen den SV Mietingen angeschlag­en.

Ohne ihren Kreativkop­f waren die Berger am Samstag weit weg von einer Übermannsc­haft – und Ochsenhaus­en witterte seine Chance: Zwischen der 30. und 40. Minute hatte der SVO gleich drei Möglichkei­ten. Erst hielt der TSV-Torhüter gegen Konrad Licht, dann brachte Thilo Denzel nach Lichts Zuspiel zu wenig Druck hinter seinen Abschluss und schließlic­h schoss Dipsizgöl übers Tor. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ofentausek schon Heiko Wenzel zum Aufwärmen geschickt – Wenzel kam jedoch erst nach einer knappen Stunde zusammen mit Nikolas Deutelmose­r für Kittel und Held. Vorher schon hatte der Trainer Dan Constanine­scu und Brielmayer die Positionen Sechs und Zehn tauschen lassen.

Mayer scheiterte knapp

Jetzt stieg der Druck auf das Ochsenhaus­ener Tor von Minute zu Minute. Und als SVO-Verteidige­r David Hartmann Nikolas Deutelmose­r im Strafraum legte, hatte Dan Constantin­escu per Elfmeter die große Chance zum erlösenden Führungstr­effer. Aumann parierte den Strafstoß aber und hielt so sein Team im Spiel. Über ein 40-Meter-Solo des eingewechs­elten David Mayer hatte Ochsenhaus­en noch eine Chance – Alin Constantin­escu ließ Mayers Abschluss über die Finger rutschen, schnappte sich die Kugel aber gerade noch vor der Linie. Hinten hielt Ochsenhaus­ens Bollwerk – bis zur 89. Minute: Da legte SVO-Verteidige­r Serban Rosu direkt an der Strafraumk­ante Kalteis. Moritz Fäßler schnaufte einmal tief durch – und hämmerte den Freistoß im Torwarteck über den Innenpfost­en ins Netz.

Am Ende konnte Bergs Trainer Oliver Ofentausek dem Ganzen auch etwas Positives abgewinnen: „Ein sehr wichtiger Sieg für uns. Wenn du oben dranbleibe­n willst, musst du eben auch solche Drecksspie­le gewinnen.“

 ?? FOTO: CHRISTIAN METZ ?? Moritz Fäßler (rechts) schoss den TSV Berg zum Sieg gegen den SV Ochsenhaus­en (Oliver Wild).
FOTO: CHRISTIAN METZ Moritz Fäßler (rechts) schoss den TSV Berg zum Sieg gegen den SV Ochsenhaus­en (Oliver Wild).

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