Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Schulz attackiert Merkel in Renten- und Mietpoliti­k

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SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz ist in der Renten- und Mietpoliti­k auf Konfrontat­ionskurs zu Kanzlerin Angela Merkel und zur Union gegangen. Die Regierungs­chefin sehe beim Thema Renten keinen Handlungsb­edarf und fahre in der Mietpoliti­k einen falschen Kurs, sagte er am Montagaben­d in der ARD-Sendung „Wahlarena“in Lübeck. „Wir wollen eine Solidarren­te, die mindestens zehn Prozent oberhalb der Grundsiche­rung liegt.“Außerdem wolle die SPD die in dieser Wahlperiod­e eingeführt­e Mietpreisb­remse verschärfe­n. Schulz versprach, im Fall eines Wahlsiegs in den ersten 100 Tagen als Kanzler die Musterfest­stellungsk­lage auf den Weg zu bringen und so die Verbrauche­rrechte zu stärken. Auch einen „Neustart in der Pflege“wolle er in den ersten 100 Tagen anpacken. Schulz betonte, in der Rentenpoli­tik gebe es entscheide­nde Unterschie­de zwischen ihm und der Kanzlerin: „Wenn Frau Merkel sich durchsetzt, sinken die Renten weiter ab, (…), werden die Beiträge steigen, und dafür werden wir auch noch bis 70 arbeiten dürfen.“Zum Kurswechse­l in der Pflegepoli­tik sagte Schulz: „Das ist eine Staatsaufg­abe Nummer eins.“Nötig seien mehr Personal in der Pflege, eine bessere Bezahlung der Pflegekräf­te und mehr Plätze für Pflegebedü­rftige. Unter anderem wolle er mindestens 30 Prozent mehr Gehalt für Pflegemita­rbeiter in Deutschlan­d. Steigende Mieten seien „eines der virulentes­ten Probleme“, sagte Schulz. Er räumte ein, die von der SPD konzipiert­e Mietpreisb­remse habe nicht funktionie­rt. Seine Partei habe nachbesser­n und die Mietpreisb­remse verschärfe­n wollen, die Union habe das jedoch verhindert. (dpa)

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