Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Die Kamera kann im Rauch noch sehen
Schwendis Gemeinderat beschließt den Kauf von drei Wärmebildkameras
– Durch dichten Rauch hindurch Brandherde erkennen, zu rettende Personen lokalisieren oder auch Sehen bei völliger Dunkelheit: Wärmebildkameras sind aus dem Feuerwehreinsatz nicht mehr wegzudenken. Sie wandeln die Wärmestrahlung, die Objekte und Personen abgeben, in ein sichtbares Bild um. Diese Technik können die Feuerwehren der Gesamtgemeinde Schwendi in Kürze nun auch bei entsprechenden Einsätzen verwenden. Der Gemeinderat hat mit einstimmigem Votum die außerplanmäßige Anschaffung von drei Wärmebildkameras beschlossen. Die Kosten liegen bei knapp über 13 000 Euro.
Bei der letzten Kommandantenbesprechung der Schwendier Feuerwehren Ende August war das Thema Wärmebildkamera auf der Tagesordnung. Aber nicht nur in der theoretischen Abhandlung, sondern auch in der praktischen Vorführung. Die Feuerwehr hatte einen Raum total vernebelt, Bürgermeister Günther Karremann musste darin auf Personensuche gehen.
Aha-Effekt bei der Vorführung
„Keine Chance“, ließ er den Gemeinderat bei der Sitzung am Montag wissen. Als er sich beim zweiten Versuch aber mit einer Wärmebildkamera durch den vernebelten Raum vortastete, konnte er die im Eck sitzende Person schnell ausmachen. „Diese Vorführung hat bei mir den notwendigen Aha-Effekt erzielt“, gestand Karremann, „weil diese Kameras sehr hilfreich und lebensrettend sein können“.
Mit der Folge, dass bei der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause die Beschaffung von
Wärmebildkameras Gegenstand der Beratungen war. Klar wäre die Ausstattung jeder Feuerwehr mit einer solchen Wärmebildkamera der Idealfall. „Aber die Kommandanten der Schwendier Wehren sind sehr vernünftig. Sie haben gesagt: Drei Exemplare reichen“, berichtete Karremann. Mit ihnen sollen
Raumschaften abgedeckt werden. Die neuen Wärmebildkameras werden deshalb nicht einer speziellen Feuerwehr zugeordnet, sondern einem Standort. Bei den Feuerwehren Bußmannshausen, Schwendi und Sießen im Wald werden diese deponiert.
Eigentlich, so Karremann, wäre
die Anschaffung erst im nächsten Haushaltsjahr vorgesehen gewesen. Diese wird nun vorgezogen, die Finanzierung sei problemlos. Zwar ist heuer kein Geld dafür im Haushalt eingestellt, aber offenbar kommt bei der Kommune mehr Geld rein als gedacht. „Auch wir profitieren von der guten Konjunktur“,
deutete Bürgermeister Günther Karremann höhere Steuereinnahmen an. Zudem kann für die Anschaffung der Wärmebildkamera in der Ortschaft Sießen im Wald eine zweckgebundene Spende der Volks- und Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG in Höhe von 1500 Euro verwendet werden.