Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Kokain in bayerische­n Supermärkt­en

Drogen im Wert von zehn Millionen Euro in Bananenkis­ten entdeckt

- Von Ulf Vogler

MÜNCHEN (dpa) - Das in zehn bayerische­n Supermärkt­en gefundene Kokain hat einen Schwarzmar­ktwert von rund zehn Millionen Euro. Wie das Bayerische Landeskrim­inalamt (LKA) am Montag berichtete, wurden insgesamt mehr als 180 Kilogramm der Droge in Bananenkis­ten entdeckt. Die Hintergrün­de des Fundes sind weiterhin völlig unklar.

Am Freitagmor­gen hatte zunächst ein Beschäftig­ter eines Marktes in Kiefersfel­den (Landkreis Rosenheim) die Polizei informiert, weil er beim Auspacken der Bananen darunter verdächtig­e braune Päckchen fand. Im Laufe des Tages wurde dann das Rauschgift in neun weiteren Märkten in drei Regierungs­bezirken ebenfalls in Bananenkis­ten entdeckt.

In Stadt und Landkreis Rosenheim waren insgesamt drei Supermärkt­e betroffen, in Stadt und Landkreis Passau in Niederbaye­rn weitere drei. In Oberbayern wurden noch in Filialen in den Kreisen Berchtesga­dener Land, Traunstein und Landsberg am Lech Drogen entdeckt. In Schwaben war ein Markt im Landkreis Augsburg betroffen.

Alle Geschäfte gehören zu einer Handelsket­te. Deswegen ist es möglich, dass das Kokain über ein Hauptlager an die Filialen verteilt wurde. Polizisten hätten zahlreiche weitere Filialen zwei Zentrallag­er mit Spürhunden überprüft. Es seien keine weiteren verdächtig­en Kisten gefunden worden. Die gemeinsame Ermittlung­sgruppe Rauschgift Südbayern von LKA und Zollfahnde­rn soll herausfind­en, wer für den Drogenschm­uggel verantwort­lich ist.

Mit einem ähnlichen Fall waren Ermittler in Nordrhein-Westfalen konfrontie­rt: Zollbeamte entdeckten auf dem Düsseldorf­er Flughafen in einer Luftfracht­sendung Avocados 73 Kilogramm Kokain. Die Avocadofrü­chte befanden sich als Fracht auf einem Flug aus Puerto Plata in der Dominikani­schen Republik nach Düsseldorf, wie das Zollfahndu­ngsamt Essen am Montag mitteilte. Den Straßenver­kaufspreis des Kokains bezifferte­n die Ermittler auf rund 5,3 Millionen Euro.

Avocado-Paletten zur Tarnung

Die Zollbeamte­n machten den Drogenfund bereits vor einer knappen Woche, doch erst jetzt wurde er bekannt. Beim Ausladen der Avocadofrü­chte von insgesamt vier Paletten auf einen Lastwagen rieselte den Angaben zufolge weißes Pulver aus den Kartons. Gefunden wurden insgesamt 73 vakuumvers­chweißte Päckchen mit jeweils einem Kilogramm Kokain. Ein Teil der Pakete war beschädigt.

Die Avocadolie­ferung sollte laut Unterlagen per Lastwagen vom Flughafen Düsseldorf in die Niederland­e weitertran­sportiert werden. Die Zollfahndu­ng nahm Ermittlung­en auf. Weitere Angaben machte die Behörde wegen des laufenden Verfahrens nicht.

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FOTO: DPA Mehr als 180 Kilogramm Kokain wurden in zehn Filialen einer Supermarkt­kette in Bayern gefunden.

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