Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Fit durch den Herbst des Lebens
Zum dritten Mal finden die Seniorentage statt - Sie wollen ältere Menschen motivieren – mit Vorträgen und Aktionen
NEU-ULM/ULM - Sie sind dynamisch, sportlich und das im besten Rentenalter: Von den sogenannten „Silver Surfers“ist oftmals die Rede – den aktiven Senioren, die täglich auf das Rad steigen oder sich die Laufschuhe schnüren. Doch Sport ist bei vielen Pensionisten wenig in den Alltag integriert. Gerade ältere Menschen, die gesundheitliche Beschwerden haben, sind kaum sportlich aktiv – und verschlimmern auf diese Weise ihre Gebrechen. Die Seniorentage in Ulm und Neu-Ulm wollen Männer und Frauen in der dritten Lebensphase zur Bewegung bringen –gleich ob körperlich oder geistig.
Das dritte Mal in Folge haben die beide Städte an der Donau zwei Veranstaltungstage organisiert. Mit Vorträgen, Vorführungen und MitmachAktionen wollen sie unterschiedliche Aspekte des Älter-Werdens aufgreifen: von Fragen zur Pflege über geistiger Fitness hin zu körperlicher Aktivität.
Den Anfang macht Ulm am Mittwoch, 4. Oktober. An diesem Tag dreht sich alles um Bewegung und Sport. So startet der Tag um 9.30 Uhr mit einer Mitmach-Aktion am Münsterplatz. „Wir wollen die Leute motivieren, was Gutes für sich zu tun“, sagt Claudius Faul von der Stadt Ulm. Keine Sportkleidung sei nötig. Alle Menschen, ob alt oder jung, können teilnehmen. Die Bewegungen sind einfach und risikolos. Wie Faul betont: „Wir machen hier kein Aerobic.“
Danach geht es ab 10.15 Uhr im Stadthaus weiter. Verschiedene Vorträge erwarten die Besucher. So zum Beispiel von Prof. Michael Denkinger. Der Chefarzt der Bethesda-Klinik beschäftigt sich mit der Frage, ob kontinuierliche, leichte Bewegung besser ist als unregelmäßige, intensive Sporteinheiten. Nicht nur Laufen, Spaziergehen oder Radfahren sorgen für Fitness – auch Rechnen, Knobeln oder Rätseln. „Spielend fit im Kopf“heißt der Vortrag von Patrick Fissler. Der Diplompsychologe gibt um 13.30 Uhr Tipps, wie Senioren mit einfachen Mitteln ihr Gedächtnis trainieren können.
Wer sich viel bewegt, der muss auch ruhen. Wie wichtig Einkehr und Stille für ältere Menschen ist, das ist Thema des zweiten Veranstaltungstag, am Samstag, 14. Oktober. In der Neu-Ulmer Petruskirche beleuchten verschiedene Vorträge ernsthafte Aspekte des Älter-Werdens. „In unserer Zeit muss alles schnell gehen“, sagt Claudia Sellmer von der Seniorenberatung Neu-Ulm. „Daher darf man auch einmal Ruhe und Stille genießen.“Die Petruskirche sei der ideale Ort für Meditation und Einkehr. Der zweite Seniorentag bietet Informationen für Angehörige von Senioren. So erläutert bei einem Vortrag um 13.45 Uhr der Neu-Ulmer Neurologe Bernd Kramer, welche Formen von Demenz es gibt. Zudem können sich Besucher bei einem der zahlreichen Infostände über Fragen rund um Pflege oder barrierefreies Wohnen informieren.