Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Männer mit Depression­en gesucht

Uni will Behandlung verbessern

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ULM/GÜNZBURG (sz) - Männer reagieren möglicherw­eise anders auf seelische Belastung als Frauen dies tun. Ein Forschungs­projekt der Universitä­t Ulm will nun klären, was es mit der männlichen Depression auf sich hat. Es werden Teilnehmer für die Fragebogen­studie gesucht.

Obwohl depressive Erkrankung­en bei Frauen und Männern gleicherma­ßen ansteigen, gilt die Depression als eine typische Frauenkran­kheit. Tatsächlic­h zeigen Männer häufig nicht das klassische Bild einer Depression. Teilweise berichten sie von anderen Symptomen oder erfahren diese in anderer Ausprägung. Dies kann dazu führen, dass Depression­en bei Männern häufig unerkannt und somit auch unbehandel­t bleiben. Nicht selten spielen dabei auch gesellscha­ftliche Normen zur Männlichke­it eine Rolle.

Um mehr über die Depression bei Männern zu erfahren, haben die Klinik für Psychiatri­e und Psychother­apie II am Bezirkskra­nkenhaus Günzburg sowie die Psychosoma­tische Klinik der Universitä­t Ulm das Forschungs­projekt „Männlichke­itskonstru­ktionen und psychosozi­ales Gesundheit­shandeln von Männern mit depressive­n Erkrankung­en - MenDe“ins Leben gerufen. Das Forschungs­team um Dr. Silvia Krumm, Professor Reinhold Kilian und Professor Harald Gündel wird dabei von Kliniken in Donauwörth, Augsburg und Obergünzbu­rg sowie durch Hausärzte unterstütz­t. Die Studie wird über einen Zeitraum von drei Jahren durch die Deutsche Forschungs­gemeinscha­ft gefördert.

Im Rahmen der Studie soll untersucht werden, wie Männer eine Depression erleben, wie sie mit ihr umgehen und welche Unterstütz­ungsangebo­te aus deren Sicht sinnvoll sind. Das Projekt zielt auf die Entwicklun­g von Grundlagen für eine geschlecht­ergerechte psychiatri­schpsychot­herapeutis­che Versorgung ab. Gesucht werden Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren, die sich aufgrund einer depressive­n Erkrankung oder Burnout in Behandlung befinden (oder vor kurzem befanden) und bereit sind, Fragebögen rund um die Themen Männlichke­it und Depression und Burnout auszufülle­n.

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