Schwäbische Zeitung (Laupheim)
TTF streben erste Saisonpunkte an
Tischtennis, Bundesliga: TTF Liebherr Ochsenhausen gastieren beim Post SV Mühlhausen
OCHSENHAUSEN (sz) - Nach dem guten Auftritt in der europäischen Königsklasse und dem verdienten Sieg gegen Ostrava sind die TTF Liebherr Ochsenhausen am Sonntag wieder in der Tischtennis-Bundesliga beim Post SV Mühlhausen gefordert (Spielbeginn: 15 Uhr). Nach einem vollen Monat Ligapause soll nun Teil zwei der Rehabilitierung für das schwache DüsseldorfSpiel gelingen – Teil eins war der Champions-League-Auftritt von Gauzy und Kollegen.
Doch ein Sonntagsspaziergang steht nicht bevor. Beim Post SV Mühlhausen ist es immer schwer zu bestehen, zumal die enge Halle mit den ganz nahe am Geschehen platzierten, stimmgewaltigen Fans den Begriff Hexenkessel rechtfertigt. Hinzu kommt, dass sich die „Postler“inzwischen als Mannschaft gefunden haben und solide Leistungen abliefern.
Schaut man sich die Tabelle nach dem zweiten Spieltag an, begreift man, wovon die Rede ist. Mühlhausen steht mit 4:0 Punkten in der Spitzengruppe, die TTF mit 0:4 Zählern im hinteren Bereich. Natürlich haben die Oberschwaben bisher gegen Fulda-Maberzell und Düsseldorf gespielt – und da kann ein Start ohne Punkte schon mal passieren, auch wenn es anders geplant war. Dass jedoch die Mühlhauser nicht nur gegen Grenzau (3:0), sondern sogar in Bergneustadt (3:2) gewonnen haben, zeigt, dass diese Truppe ein gutes Potenzial besitzt.
Spielstarke Nummer eins
Mit dem 31-jährigen Österreicher Daniel Habesohn, der mit seinem Nationalteam 2015 Mannschaftseuropameister wurde, haben die Thüringer eine spielstarke Nummer eins. Habesohn ist in der aktuellen Weltrangliste (WRL) auf Platz 87 notiert. Ihm folgt auf Position zwei der 28-jährige Rumäne Ovidiu Ionescu, der früher jahrelang zur Ochsenhauser Trainingsgruppe zählte. In der Weltrangliste steht er mit Platz 64 besser als Habesohn. Ionescu ist in der aktuellen Saison noch ungeschlagen (3:0) und gilt als klassischer Mannschaftsspieler.
TTF-Präsident Kristijan Pejinovic sagt: „Ovidiu ist auf der World Tour sicher leichter zu schlagen als in der Bundesliga. Im Team ist er besonders stark und im Mühlhauser Hexenkessel recht gefährlich.“Der 1,94 Meter große Tscheche Lubomir Jancarik rundet als Nummer drei das homogene, erfahrene PostSV-Team ab. Der Zugang der Thüringer hatte schon einmal ein gutes Jahr in Grenzau und demonstrierte dort auch seine großen kämpferischen Qualitäten. In der September-Weltrangliste wird der 30-Jährige auf Position 121 geführt.
Bei Ochsenhausen sind alle Spieler an Bord, allerdings weist Jakub Dyjas nach auskurierter Verletzung noch Trainingsrückstand auf, sodass ein Einsatz eventuell noch zu früh käme. Die TTF wollen, ja müssen eigentlich gewinnen – denn wer will schon mit 0:6 Punkten in die Saison starten, wenn man von der Qualität her eigentlich zu den Topteams zählt. Dass dies nicht leicht wird und am Sonntag um jeden Ball gekämpft werden muss, ist allen Spielern bewusst.
Kristijan Pejinovic zeigt sich vorsichtig optimistisch. „Mühlhausen ist nicht zu unterschätzen, man sind gut gestartet, fühlen sich sichtlich wohl und sind besonders in ihrem Hexenkessel ein schwieriger Gegner“, sagt er. „Und natürlich sind gerade solche Mannschaften nicht zuletzt aufgrund des Spielsystems unberechenbar. Aber unsere Jungs sind gut vorbereitet und wissen, wie wichtig das Spiel ist. Wir wollen und müssen gewinnen.“