Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Für die Ernte danken – und das Teilen nicht vergessen

Beim Festgottes­dienst in Wain erinnert Pfarrer Eyrich an die Menschen, die nicht im Überfluss leben

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WAIN (mm) - Am ersten Oktoberson­ntag ist in der Wainer Michaelski­rche das Erntedankf­est gefeiert worden. Es wurde vom Kindergart­en Paulinenpf­lege, vom Posaunench­or und einigen Dekorateur­en mitgestalt­et.

„Einfach spitze, dass du da bist“– zu der Melodie dieses Kinderlied­s, fetzig vorgetrage­n vom Posaunench­or, durften die Kindergart­enkinder mit ihren Erzieherin­nen zu Beginn des Erntedankg­ottesdiens­tes in die Michaelski­rche einziehen. Platz nehmen durfte die Kinderscha­r im Chorraum, denn die Jüngsten waren die Hauptakteu­re des Festgottes­dienstes. Sie legten nicht nur liebevoll dekorierte Erntedankk­örbe am Altar nieder, sondern bereichert­en den Gottesdien­st auch mit fröhlichen Liedern, in denen es um die Liebe Gottes ging. Desweitere­n erzählten die Kinder der großen Gemeinde eine Geschichte aus der Perspektiv­e eines Apfels. Darin unterhalte­n sich ein Apfelbaum, die Apfelblüte­n, die Sonne, der Regen und der Wind. Nur mit der Hilfe des lieben Gottes kann ein schöner, roter Apfel entstehen und wachsen.

Die Michaelski­rche war an diesem Sonntagmor­gen besonders festlich geschmückt. Nicht nur im Chorraum waren die herrlichen Erntegaben zu bewundern, überall im Gotteshaus waren sie arrangiert. Jedoch stellte der aufmerksam­e Besucher fest, dass die Nordseite der Kirche mit verdorrten und verwelkten Materialie­n geschmückt war.

Diese Symbolik erklärte Pfarrer Ernst Eyrich der Gemeinde: Es sei zum einen wichtig, Gott um Wachstum und Gedeihen zu bitten und dann auch dafür zu danken. Aber genauso wichtig sei das Teilen. Eyrich machte in seiner Predigt deutlich, dass es auf der Welt eine große Zahl von Menschen gibt, die nicht satt werden, weil die Nahrungsmi­ttel nicht gerecht geteilt würden. Durch die karge, dürre Dekoration auf der einen Seite und die reiche, farbenfroh­e auf der anderen wurde dieser Aspekt hervorgeho­ben.

In diesem Sinn lässt die Wainer Kirchengem­einde die Erntegaben dem Tafelladen in Laupheim zukommen. Dort können Menschen, die aus den verschiede­nsten Gründen nicht viel Geld zur Verfügung haben, vergünstig­t einkaufen.

Nach dem Segen und dem fröhlichen Auszug der Kindergart­enkinder aus der Kirche konnten sich die Gottesdien­stbesucher noch auf einen Ständerlin­g im Gemeindeha­us treffen, bei Kaffee und Kuchen.

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FOTO: MANUEL MUSSOTTER Reich geschmückt mit Erntegaben war am Sonntag die Wainer Michaelski­rche.

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