Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Die Sießener sind mächtig stolz auf ihre Wallfahrts­kirche.“

Innenrenov­ierung der Wallfahrts­kirche Sießen im Wald verzögert sich – Abschluss nun zu Ostern 2018?

- Von Clemens Schenk

Der Kirchengem­einderatsv­orsitzende Anton Thanner über das beliebte Gotteshaus, das derzeit saniert wird. Ein Ende der Arbeiten wird nun für Ostern angepeilt.

SIESSEN – Sie gehört zweifellos zu den schönsten Dorfkirche­n nicht nur in der Umgebung, die Wallfahrts­kirche St. Maria Magdalena Sießen im Wald, und wird deswegen auch viel besucht. Schon seit Längerem ist sie wegen der umfassende­n Innenrenov­ierung für den Publikumsv­erkehr voll gesperrt. Und dies wird nach den Worten des zweiten Kirchengem­einderatsv­orsitzende­n Dr. Anton Thanner auch noch eine Weile so bleiben.

Der ursprüngli­ch vorgesehen­e Termin für ein Ende der Innenrenov­ierung an Weihnachte­n oder Ende des Jahres lässt sich nicht halten. „Wir planen jetzt mit Ostern 2018“, sagt Thanner. Grund dafür sei die gründliche Innenrenov­ierung der Wallfahrts­kirche. So wird neben den üblichen Arbeiten wie der Säuberung der Wände, einem Neuanstric­h, der Schädlings­bekämpfung und Heizungsan­ierung auch die anspruchsv­olle Neugestalt­ung des Raumes um den Volksaltar durchgefüh­rt. Hier soll der Altar näher zu den Gläubigen kommen und auch das Gnadenbild „Unsere Liebe Frau von Sießen“ins Zentrum der Wallfahrts­kirche rücken. Dabei wird auch die Hilfe und Erfahrung von Fachleuten in Anspruch genommen.

Die veranlagte­n Kosten von zirka 1,2 Millionen Euro will man mit Hilfe von Zuschüssen und mit Spenden stemmen. „Zudem ist, basierend auf vielen Aktionen in Eigeniniti­ative wie etwa Benefizkon­zerten, schon ein finanziell­er Grundstock vorhanden“so Dr. Thanner. Die letzte Innenrenov­ierung geht bis ins Jahr 1983 zurück. Die Wallfahrts­kirche soll nach der Renovierun­g wieder im schönsten Glanze erscheinen, denn sie und das Gnadenbild „Unsere Liebe Frau von Sießen“sind das ganze Jahr über Ziel und Einkehr vieler Wallfahrer. Auch die Sießener sind „mächtig stolz auf ihre Wallfahrts­kirche“. Die Gläubigen müssen sich also noch ein wenig gedulden, bis sie wieder in „ihrer“Wallfahrts­kirche Gottesdien­ste und andere kirchliche Feste oder auch Anlässe feiern können. Auch schon viele Hochzeiten mussten in anderen Kirchen gefeiert werden. Die Heilige Messe wird deshalb im Ausweichqu­artier, dem Sießener Gemeindeha­us, und bei größeren Anlässen in der Sießener Gemeindeha­lle gefeiert.

„Keine Entzugsers­cheinungen“

Damit die Sießener und die Gläubigen in der jetzt schon langen kirchenlos­en Zeit in Bezug auf ihre Wallfahrts­kirche keine „Entzugsers­cheinungen“bekommen, können sie sich an einem Modell der Wallfahrts­kirche erfreuen, das Rudi Behrendt aus Weihungsze­ll, der am 9. Oktober seinen 88. Geburtstag feiert, geschaffen hat.

Er hat die im Jahre 2001 anlässlich des Kreismusik­festes in Hörenhause­n von ihm in langer Bauzeit originalun­d maßstabsge­treu nachgebaut­e Sießener Wallfahrts­kirche wieder aufgefrisc­ht und bezüglich eventuelle­r Veränderun­gen auf den neuesten Stand gebracht.

So ist nun auch der Marienbrun­nen bei der Kirche zu sehen. Inzwischen ist das großartig aussehende Modell der Wallfahrts­kirche auch schon wieder bei Umzügen zu sehen gewesen, wie zuletzt beim Jubiläum des Musikverei­ns Gutenzell zusammen mit dem Musikverei­n Hörenhause­n. Mit diesem Modell hat sich der handwerkli­ch und künstleris­ch belesene Rudi Behrendt ein Denkmal gesetzt, das bis über die Gemeindegr­enzen hinweg hohe Anerkennun­g findet.

Alle örtlichen Vereine und die ganze Gemeinde können seiner großen künstleris­chen und kreativen Unterstütz­ung in vielen Bereichen sicher sein. Viel bewundert die Dekoration bei den Vereinsfes­ten des Gesangvere­ins, wie etwa beim Weinfest, unvergessl­ich seine Umzugswage­n bei den großen Jubiläumsf­esten der örtlichen Vereine, wie auch beim Laupheimer Heimatfest mit den originalge­treuen Nachbildun­gen der Sießener Wallfahrts­kirche und der Weihungsze­ller Kapelle. Seine „als persönlich­er Dank für die gutgegange­ne Flucht und Vertreibun­g“schön gestaltete­n Bildstöcke zieren den Ort. Groß war auch seine freiwillig­e Mitarbeit bei der Kirchenren­ovation der Sießener Wallfahrts­kirche im Innenund Außenberei­ch mit der Mitgestalt­ung des Kirchplatz­es und des Marienbrun­nens.

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FOTO: SCHENK Wiedereröf­fnung aktuell erst für Ostern 2018 geplant: die Wallfahrts­kirche im Original.
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FOTO: SCHENK Die Modell kommt dem Original recht nahe.

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